
Karl Friedrich Schild
- Private Adresse
Eichendorffstraße 7
- 50181 Bedburg
1920 wurde Karl-Friedrich Schild in Berlin geboren und wuchs dort in einer sozialdemokratisch geprägten Familie auf. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenenschaft im November 1945 wurde der gelernte Schriftsetzer Bürger der Stadt Bedburg. Noch im Kriege kam er in Kontakt mit Sozialdemokraten, so daß sein Weg in die SPD durch Familie und Krieg schon vorgezeichnet war. 1947 trat er in die SPD ein und gehörte damals zu den Jüngsten. Wollte er damals unter den Älteren etwas sagen oder vorschlagen, wurde er dafür anfangs noch getadelt; er solle erst einmal genügend Ehrfahrung sammeln, bevor er mitreden könne. Offensichtlich ist ihm dies rasch gelungen, denn 1952 wurde er auf Anhieb in direkter Wahl in den Stadtrat der alten Stadt Bedburg gewählt. Vier Jahre darauf wurde die SPD zum ersten Mal stärkste Fraktion im Stadtrat und Karl Friedrich Schild zum ersten sozialdemokratischen Bürgermeister Bedburgs gewählt.
Die Beziehungen mit dem politischen Gegner waren nicht immer spannungsfrei. Vor allem dann, wenn der politische Gegner seine leider allzu häufigen Mehrheiten auch entschlossen nutzte. So konnte es schon mal geschehen, daß die SPD-Fraktion aus Protest den Rat verließ oder auch energische Worte fielen (Schild zum Bürgermeister Noppeney: "Sie sind nicht der Kaiser von Bedburg, merken Sie sich das, Sie sind nur der Bürgermeister."). Aber auch vom politischen Gegner wurde gewürdigt, daß Karl Friedrich Schild sich immer um Fairneß und Demokratie bemühte. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die er im Laufe seines politischen Lebens erhalten hat, befindet sich die für einen Sozialdemokraten wohl äußerst seltene Auszeichnung einer Konrad Adenauer – Medaille, die ihm 1977 zum 25jährigen Jubiläum in der Kommunalpolitik von der CDU überreicht wurde. Von der SPD wurde Karl Friedrich Schild als Auszeichnung für seine langjährigen Bemühungen 1984 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Hierbei gab es bei einigen Mitgliedern bedenken. Es wurde befürchtet, daß die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden als der Beginn des Rückzugs Karl Friedrich Schilds von der Politik gedeutet werden könnte. Dieser Eindruck sollte aber unbedingt vemieden werden.
Die vielen Jubiläen und Ehrungen, bei denen er als "die Pünktlichleit und Exaktheit in Person" gelobt wurde und wird, sind Karl Friedrich Schild mehr peinlich als nötig. Seine Abneigungen gegen den "Rummel" um seine Person und die Bedeutung des Jahres 1947 für sein Leben schildert in exemplarischer Weise ein Zeitungsartikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom Mai 1980, der unter der Überschrift: "Trotz Protest ein Jubelfest" über die Feierlichkeiten anläßlich seines 60. Geburtstages berichtet: "(…) Schild selbst bezeichnete den Geburtstag als "nicht besonders erfreuliches Ereignis", Familie und Parteifreunde hätten ihn "gezwungen, es über mich ergehen zu lassen". In seinen Worten an die Gäste blendete der 60jährige zurück auf das Jahr 1947,das sein Leben prägte und veränderte. Drei fundamentale Entscheidungen traf er damals: Er heiratete, er trat in die SPD ein, wo er Bürgermeister, Fraktionssprecher und Ortsvereinsvorsitzender wurde, und er begann seine Arbeit bei Rheinbraun, (…)"
Lebenslauf
1947
Eintritt in die SPD
1952-1989
Stadtverordneter im Rat der alten und neuen Stadt Bedburg
1956-1961 und 1969-1975
Bürgermeister der alten Stadt Bedburg
1959-1994
Mitglied des Kreistages im alten Kreis Bergheim und im neuen Erftkreis
1964-1969 und 1971-1974
Amtsbürgermeister des Amtes Bedburg
1964-1975
Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreis Bergheim
1966-1976
stellvertretender Landrat
1974-1984
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bedburg
1975-1987
Vorsitzender der SPD-Fraktion in der neuen Stadt Bedburg
1981-1994
Vorsitzender der SPD-Fraktion im Erftkreis
1994-1995
Vorsitzender des Stadtverbandes Bedburg
seit 1984
Ehrenvorsitzender der SPD-Bedburg