Bedburg hat sich große Projekte vorgenommen und steht vor weitreichenden Entwicklungen. Zusätzlich sind aber durch Anforderungen des Rhein-Erft-Kreises leider an verschiedenen Stellen in der Stadt kritische Verkehrslagen entstanden oder drohen bald zu entstehen. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg hat deshalb in einem Brief an den Landrat des Rhein-Erft-Kreises um Unterstützung gebeten, damit es hier zu einvernehmlichen und guten Lösungen kommt.
In diesem Brief ging es um die zulässige Geschwindigkeit auf der St. Rochus Straße in Kaster, die gegen den Willen der Bedburger Verwaltung auf Druck des Rhein-Erft-Kreises bis tief in den Ort hinein auf 70 km/h erhöht wurde. Ein zweites Thema war die Fußgängerampel auf Höhe der Fa. Gill an der Neusser Straße. Dieser sichere Überweg soll bei der Neugestaltung des Bahnübergangs an der Erkelenzer Straße wegfallen und lediglich durch eine Mittelinsel als Querungshilfe ersetzt werden. Nicht zuletzt wurde auch die im Rat der Stadt Bedburg beschlossene Sperrung der Kolpingstraße angesprochen. Nach Jahrelangen Versuchen ohne durchgreifenden Erfolg blieb zuletzt nur diese weitgehende Maßnahme zur Entlastung der Anwohner, die seit Jahrzehnten einer unerträglichen Verkehrsbelastung von mehr als 9000 Autos am Tag ausgesetzt sind.
Antwort des Kreises lässt keinen Fortschritt erkennen
Die nun vorliegende Antwort des Rhein-Erft-Kreises lässt leider keine Bereitschaft erkennen, bei den angesprochenen Verkehrssituationen von den bisherigen Entscheidungen abzuweichen. Vielmehr zeigt die Antwort, dass die bisherigen Entscheidungen als „alternativlos“ betrachtet werden. Einige Angaben im Brief der Kreisverwaltung machen dazu noch einmal deutlich, dass es an einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Rhein-Erft-Kreis und Stadt Bedburg seitens der Kreisverwaltung offenbar kein Interesse gibt.
So erwähnt die Kreisverwaltung zur Lage auf der St. Rochus Str. eine in Bearbeitung befindliche Petition, die aber auf Nachfrage beim zuständigen Fachdienst der Stadt Bedburg völlig unbekannt ist. Zum Bahnübergang an der Erkelenzer Straße wird der Eindruck erweckt, als wären die Planungen aufgrund der Kritik aus Bedburg bereits eingestellt worden. Das überrascht den zuständigen Fachdienstleiter in Bedburg, da eigentlich die Gespräche zu dieser Planung gerade fortgeführt würden. Die vom Rhein-Erft-Kreis in der Antwort vermisste Stellungnahme der Stadt zur Kolpingstraße liegt, wie auf Nachfrage erfahren, seitens der Bedburger Verwaltung bereits seit drei Wochen vor!
Zum Abschluss macht der Landrat in seiner Antwort noch deutlich, dass die vom Kreis in der Stadt Bedburg veranlassten Verkehrsregelungen keine Angelegenheit der lokalen Politik wären und er auf deren Hinweise auch keine Rücksicht nehmen möchte. Viel deutlicher kann man die Entfernung des Kreises von den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis kaum beschreiben.
Wir bleiben dran!
Wenn es also auch so scheint, als gäbe es seitens des Rhein-Erft-Kreises kein Interesse an einvernehmlichen Lösungen der Verkehrsprobleme in Bedburg, bleibt die SPD-Fraktion hier unverzagt im Sinne der Bürgerinnen und Bürger am Ball.
Davon lassen wir uns auch nicht durch faktisch falsche Behauptungen der CDU in Bedburg und im Kreis abbringen. Es ist keine „Majestätsbeleidigung“ den zuständigen Landrat um die Unterstützung bei der Lösung von Konflikten zwischen Stadt und Kreis zu bitten. Es bleibt auch rätselhaft, warum die Vertreter der CDU in Bedburg im Stadtrat, in Ausschüssen und im Arbeitskreis Verkehr die von uns angesprochenen Verkehrslagen ebenfalls kritisieren, nun aber öffentlich seitens der CDU Stimmung gegen die Bemühungen der SPD gemacht wird. Leider vertritt die Bedburger CDU zum Thema Kolpingstraße auch weiter eine Position nach dem Motto „wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Wer die Belastung der Anwohner bedauert und nach Lösungen ruft, gleichzeitig aber dafür ist, dass der Verkehr weiter und unverändert fließen soll, der hilft den Menschen in der Kolpingstraße nicht. Es bleibt zu hoffen, dass der neue Vorschlag der Bedburger Verwaltung wie angekündigt in der nächsten Sitzung des Bedburger Stadtentwicklungsausschusses besprochen und verabschiedet werden kann. Mit einem neuen Lösungsansatz soll damit möglichst bald die Sperrung der Kolpingstraße für den Durchgangsverkehr möglich sein.
Zusammenfassend stellen wir fest, dass der Rhein-Erft-Kreis offenbar an einvernehmlichen Lösungen im Rahmen der Gesetzgebung und zusammen mit der Stadt Bedburg wenig Interesse hat. Es bleibt auch festzuhalten, dass die Bedburger CDU die Position des Kreises unterstützt und damit sich selbst und den eigenen Äußerungen in den Gremien der Stadt Bedburg widerspricht. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg wird sich auch weiter für die Interessen der Bedburger Bürgerinnen und Bürger im Sinne guter, sicherer und rechtskonformer Verkehrslösungen einsetzen.