Damit hatte offenbar niemand mehr seitens der Kritiker gerechnet, die seit geraumer Zeit Front gegen die Pläne eines neuen und zukunftsweisenden Stadtteils auf der Fläche der ehemaligen Zuckerfabrik machen. Da wurden doch wirklich, in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss am 27. September, umsetzungsfähige Pläne auf den Tisch gelegt und schonungslos mit allen erkennbaren Risiken und Möglichkeiten vorgestellt. Groß muss offenbar die Enttäuschung der Opposition unter Führung der Bedburger CDU darüber sein, dass das so ersehnte Scheitern der Pläne zum Bau eines neuen Stadtteils auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik damit in weitere Ferne gerückt ist.
Schnell mussten dann wohl Argumente gefunden werden, um die ablehnende Position aufrecht erhalten zu können. Dass dabei am Ende nur ein haltloses Argumentationsgewirr herauskam, zeigt ein Blick auf die Faktenlage sehr schnell.
„Das die von der CDU angeführte Opposition aufgrund dieser selbst ausgedachten und durch nichts gedeckten Argumente tatsächlich den Abbruch des gesamten Projektes fordert und die Stadt Bedburg im schlimmsten Fall Schadensersatzklagen im hohen Millionenbereich aussetzt, zeigt ein erschreckendes Maß an Verantwortungslosigkeit“, stellt Rudolf Nitsche als Vorsitzender der SPD-Fraktion erschüttert fest.
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg hat von Anfang an ergebnisoffen und konstruktiv das wohl größte Bauprojekt begleitet, dass die Stadt Bedburg vermutlich jemals gesehen hat. Die Dimensionen die der neue Stadtteil sowohl bautechnisch als auch für die Entwicklung der ganzen Stadt Bedburg hat sind einzelnen Ratsmitgliedern entweder bis heute nicht klar geworden oder werden wissentlich ignoriert. Im Einzelnen wird diese Dimension an folgenden Fakten deutlich, die auch die Argumente der Kritiker erneut als die „alternativen Wahrheiten“ entlarven, die sie am Ende einfach sind.
Behauptung 1: Der Baugrund ist nicht sicher und es dauert zu lange
Unbestritten ist, dass der Baugrund auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik eine Reihe von Herausforderungen aufweist. Eben die Suche nach einer guten, ökologisch wie ökonomisch haltbaren Lösung hat eine ganze Zeit gedauert. Auch die Bedburger SPD-Fraktion hätte sich die nun vorliegende Lösung schneller gewünscht. Wir alle wissen aber, was es bedeutet in unserem Land ein Projekt dieser Größenordnung umzusetzen
und wie langsam die Mühlen aller Beteiligten manchmal mahlen. In Anbetracht der zu erwartenden Investition im dreistelligen Millionenbereich sollte aber allen klar sein, dass an dieser Stelle Gründlichkeit vor Geschwindigkeit geht. Dieses Vorgehen wurde im gesamten Planverfahren von den Kritikern immer wieder eingefordert und soll nun als Grund für den Abbruch des Projektes herhalten!
Ein weiterer Kritikpunkt wird in den Kosten für die geplante Erschließung des Baugebietes gesehen. Nun ist zum einen wohl bekannt, dass der Investor das Baugelände vor Jahren genau wegen der zu erwartenden Erschließungskosten mehr als günstig vom Vorbesitzer erwerben konnte. Zum anderen erspart man sich durch die nun geplanten Gründungen durch verschiedene Arten von Punktfundamenten den großflächigen Aushub und Abtransport von vielen tausende Tonnen Erdreich.
Fakt: Es ist ein umsetzbares Lösungskonzept zur Erschließung des Baugebietes gefunden und die erforderlichen Baugenehmigungen können hoffentlich bald erteilt werden.
Fakt 2: Die jetzt kritisierte Art der Erschließung scheint also nach allen vorliegenden Informationen sowohl die ökologisch (Umweltbelastung) als auch ökonomisch (Kosten) beste Lösung zu sein.
Behauptung 2: Die Häuser und Wohnungen werden für Normalverdiener unbezahlbar
An dieser Stelle sei als erstes gefragt, worauf sich diese Behauptung der Bedburger CDU eigentlich stützt. Wirkliche und aktuelle Kosten sind nicht bekannt und die bisher mitgeteilten Preisschätzungen lagen doch eher auf dem Niveau vergleichbarer Neubauten an anderer Stelle im Stadtgebiet. Argumentiert wird mit hohen Baukosten und steigenden Zinsen, wobei dieses wohl für alle Baumaßnahmen ebenso zutrifft und man sich fragen muss, ob die Bedburger CDU damit das Einstellen jeglicher Baumaßnahmen in Bedburg erreichen will?
Nun ist es zum einen so, dass im neuen Stadtteil auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände zu einem guten Teil Wohnraum im Mehrgeschossbau entstehen soll. In informierten Kreisen unbestritten ist, dass diese Bauform nicht nur die kostengünstigste, sondern auch eine flächenschonende, also ökologisch sinnvolle ist. Offenbar völlig ignoriert wird von den Kritikern auch, dass im neuen Bedburger Stadtteil wie vertraglich vereinbart 15% der Wohnungen im geförderten Wohnungsbau entstehen werden. Das heißt günstige Mieten und damit zahlreiche gute und bezahlbare Wohnungen gerade für Geringverdiener und junge Familien.
Fakt 3: Die Wohnungen und Häuser im neuen Stadtteil werden in hochwertiger, dabei aber auch kostengünstiger und ökologisch sinnvoller Form gebaut und damit zu einer deutlichen Entspannung des Wohnungsmarktes in Bedburg beitragen.
Damit enden letztlich auch schon die Argumente der Projektgegner, nicht aber die Argumente für den neuen Stadtteil:
- Durch den abgeschlossenen städtebaulischen Vertrag verpflichtet sich der Investor zur Übernahme der Mehrkosten für die geplante neue Grundschule im Baugebiet, falls hierbei die damals geschätzten Baukosten überschritten werden. Uns allen dürfte klar sein, dass dieser Fall ziemlich sicher eintreten wird.
- Ein geplantes Tagungshotel, ein Kino, ein Ärztehaus und weitere Lokale sowie Geschäfte zur Nahversorgung im Stadtteil werden nicht nur dauerhaft Arbeitsplätze schaffen, sondern auch zusätzlich Gäste in unsere Stadt bringen. Hiervon profitieren am Ende alle Bedburger Unternehmen, Geschäfte und Lokale.
- Der neue Stadtteil wird auf dem neuesten Stand der Technik gebaut und damit viele Aspekte einer sogenannten „Smart City“ erfüllen. Das reicht von der unterirdischen Müllentsorgung, über eine weitestgehend autarke Energieversorgung aus lokaler Produktion und moderne Verkehrskonzepte und leistungsfähige Glasfaserbasierte Internetverbindungen.
- Der neue Stadtteil wird sich mit vielen Grünflächen und Baumbestand nicht nur optisch grün zeigen, sondern auch mit intelligentem Regenwasser-Konzept zum Fortbestand der Teiche im Feuchtbiotop zwischen Bedburg und Glesch beitragen.
- Im neuen Gewerbegebiet an der A61, beim neu angesiedelten Unternehmen Peek&Cloppenburg, aber auch bei Sany werden zahlreiche neue Arbeitsplätze entstehen. Es ist mehr als sinnvoll und nötig, in Bedburg auch ausreihenden Wohnraum für die Angestellten und Arbeitnehmer entstehen zu lassen.
Am Ende stellen Vertreter der CDU in Frage, dass das Projekt machbar sei und das bereits bis zu den Bauanträgen durchgeplante Projekt wird als Vision abgetan, welches keine Zukunft hätte. Die vorliegenden Konzepte und Pläne ausgewiesener Fachleute werden dabei ignoriert und in Frage gestellt. Woraus die selbsternannten Experten der CDU und anderer Parteien allerdings ihre eigene Expertise ableiten und damit auch ihr eher unqualifiziertes Urteil bleiben damit mehr als fraglich.
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg wird auch weiterhin mit der gebotenen Objektivität das Projekt auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände begleiten und jederzeit ein wachsames Auge auf die Entwicklungen haben. Wir sind uns sicher, das Bedburg mit diesem neuen Stadtteil den Schritt vom Städtchen zur Stadt geht und sich am Ende auch noch ein angemessener Name für den neuen Stadtteil finden wird.
Von den Gegnern des Bauprojektes und allen voran von der Bedburg CDU erwarten wir einen verantwortlichen, fairen und korrekten Umgang mit einem Bauprojekt dieser Größenordnung und Dimension. Das sollte doch eigentlich die Mindestanforderung an jedes Ratsmitglied sein.