Anfrage im Landtag und Sprachmanipulationen machen SPD-Landtagsabgeordneten skeptisch
Alarmiert ist der SPD-Landtagsabgeordnete Guido van den Berg nach einer Anfrage der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen. Die Ökopartei hatte mit mehreren Nachfragen wissen wollen: „Benötigt der Wald auf der Abraumhalde „Sophienhöhe“ dauerhaft künstliche Bewässerung?“. Die Antwort war für die Landesregierung schnell gegeben, da sie auf die professionelle Rekultivierungsplanung und die Erfahrungswerte verweisen konnte. Die Bewässerung nicht nur von 1.500 Hektar Wald, sondern auch die der zahlreichen Landschaftsseen auf dem Naturareal, funktionieren ohne menschliches Zutun dauerhaft.
Was Guido van den Berg beunruhigt, ist die Unkenntnis der Grünen über die Gestaltung und den Aufbau der Sophienhöhe: „Was mich aufmerksam werden lässt, ist die Sprache und die Wortschöpfungen der Grünen. Schon bei der bei der Auseinandersetzung um den Hambacher Forst, hatten die Grünen diesen entgegen aller topografischen Bezeichnungen zum ‚Hambacher Wald‘ umbenannt. Dann wurde noch der ‚Hambi‘ erfunden, bei dem man das Bambi-Reh fast schon bildlich vor Augen hat. Das Fremdeln mit der richtigen Bezeichnung ‚Forst‘ hing sicher damit zusammen, dass das Bild vom Nutzwald, die Legende vom Urwald störte. Nun sprechen die Grünen plötzlich von der ‚Abraumhalde Sophienhöhe‘. Das klingt fast nach Müllhalde, obschon auf 13 km² Fläche ein über 300 m hoher menschengemachter Gebirgszug entstanden ist, der rund 1.200 Tierarten und 810 Pflanzenarten beheimatet.“
Nach Angaben von Biologen sind über 90 Tierarten von der sog. Roten Liste, wovon 5 Arten in NRW als ausgestorben galten und es sind über 80 Pflanzenarten von der sog. Roten Liste, von denen 3 Arten in NRW als ausgestorben galten. Hintergrund ist, dass eine moderne abwechslungsreiche Rekultivierung die Standortvielfalt erhöht, welche sich wiederum positiv auf die Artenvielfalt auswirkt.
Der SPD-Abgeordnete jedenfalls, traut der neuen Sprachschöpfungen der Ökopartei nicht: „Ich befürchte, dass den Grünen langsam dämmert, wie schwierig es wird die 180 Hektar Hambacher Restforst überhaupt bergbautechnisch zu retten. Klar ist, dass die aktuellen Arbeitsböschungen bei einem Stillstand des Tagebaus dauerhaft standsicher gemacht werden müssen und dazu flachere Böschungen anzulegen wären. Nicht, dass man jetzt hierfür wieder aus Symbolgründen einen anderen Naturraum opfern will, der in seiner Ausdehnung, Vernetzung und Biodiversität höchsten Wert hat. Wir müssen wohl wachsam sein, was die Grünen möglicherweise vorhaben und wie sie das sprachlich vorbereiten.“