Ministerium hat offenbar den Überblick über 20 unbesetzte Schulleitungen im Rhein-Erft-Kreis verloren

Es bedurfte kritischer Nachfragen, damit dem Bildungsministerium auffiel, dass die zuvor mitgeteilten Daten über unbesetzte Schulleiterstellen nicht stimmen. Nun konnten endlich korrigierte Zahlen nachgeliefert werden.

Meine Pressemitteilung anlässlich der Korrektur der Zahl der unbesetzten Schulleiterstellen im Kreis:

Jetzt ist es amtlich: Auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Guido van den Berg vom 21. März zur Anzahl der unbesetzten Schulleiterstellen im Rhein-Erft-Kreis, hat die zuständige FDP-Ministerin Gebauer zunächst falsche Zahlen geliefert und 29 unbesetzte Schulleitungen gemeldet (Landtags-Drucksache 17/2372).

Ministerium: Im Rhein-Erft-Kreis fehlen 29 Schulleitungen

Die Landesregierung hatte dabei aber Vakanzen ausgewiesen, die es bekanntermaßen vor Ort gar nicht gab. Der SPD-Abgeordnete sprach die FDP-Ministerin am Rande einer Landtagssitzung persönlich auf die Seltsamkeiten ihrer Daten an, die auch zu kritischen Nachfragen bei Journalisten im Rhein-Erft-Kreis geführt hatten. Auch schriftlich bat van den Bergs die Ministerin noch um eine Überprüfung bei der zuständigen Bezirksregierung Köln und konnte nun aktuelle und hoffentlich korrekte Daten nachliefern.

Nach der jetzt von der Ministerin vorgelegten Korrektur sind aktuell (Stand 16.05.2018) 20 Schulleitungen im Rhein-Erft-Kreis unbesetzt, was etwa dem Landesweiten Trend entsprechen würde, nach dem etwa jede siebte Leitungsstelle nicht besetzt sein soll. Auffallend ist aber, dass 15 der offenen Posten an Grundschulen sind.

„Ich finde die Zahlen weiter sehr beunruhigend. Das besondere Personalproblem an den Grundschulen zeigt sich auch bei den Schulleitungen. Die Landesregierung ist dringend gehalten, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die den Arbeitsplatz Grundschule attraktiver machen. Die SPD-Fraktion hatte deshalb einen Gesetzentwurf vorgelegt, der dafür sorgen würde, dass Grundschullehrer in dieselbe Gehaltsstufe wie Lehrkräfte an weiterführenden Schulen eingruppiert werden. Dies wäre ein erster wichtiger Schritt“,

betont van den Berg. Sehr nachdenklich hat den Abgeordneten aber gemacht, welches Chaos bei der eher simplen Frage, welche Schulleitungen den aktuell besetzt sind ausbrechen könnte:

„Wer letztlich sogar den Überblick darüber verloren hat, wer seine Schulen leitet, der ist weit von einer guten Bildungspolitik entfernt.“

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