„Zuhören und Arbeiten“

Guido van den Berg aus Bedburg kandidiert wieder für den Landtag (Foto: Ruprecht Stempell)
Mitglieder der SPD-Bedburg gratulieren Guido van den Berg (3.v.r.) zu seiner erneuten Nominierung als Landtagskandidat auf dem Kreisparteitag in Kerpen

Beim Kreisparteitag der Rhein-Erft SPD wurde Guido van den Berg mit 91,4 % der Stimmen zum Kandidaten für den Landtag aufgestellt. Der Bedburger ist verheiratet, hat zwei Kinder im Alter von 1 und 5 Jahren und vertritt unsere Heimat seit 2012 im Landtag. Andreas Welp, SPD Vorsitzender in Bedburg, sprach mit Ihm.

Herr van den Berg, was bedeutet die Energiewende für unsere Region?

Große Veränderungen! Wir können absehen, dass die Braunkohleverstromung um 40% bis 50 % bis 2030 zurückgehen wird. Bei dem damit verbunden Arbeitsplatzabbau müssen wir aufpassen, dass dieser sozialverträglich gelingt. Politik muss verlässlich bleiben! Wichtig ist aber auch Neues zu schaffen, damit der Strukturwandel gelingt. So kann Braunkohle nicht nur verbrannt werden, sondern auch als Chemierohstoff genutzt werden. Wichtig ist auch eine gute Infrastruktur wie die S-Bahn-Anbindung nach Köln und Düsseldorf, aber auch Breitbandanschlüsse. Mit der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich haben wir Spitzenforschung in unserer Region. Daraus ergeben sich Chancen, die wir nutzen müssen.

Wo ist Ihr wichtigstes Handlungsfeld?

Ganz klar: Bei den Kitas und im Bereich Schule. Ich bin stolz, dass die Landesregierung jetzt 1.688.000,00 Euro für Bedburger Schulen bereitgestellt hat. Damit können Sanierungs- und Modernisierungs- und auch Digitalisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ich finde es klasse, daß die Schulen und die Schülervertretungen in Bedburg mitentscheiden sollen, wofür das Geld eingesetzt wird.

Was sagen Sie als Mitglied des Innenausschusses zur Polizeipräsen
z?

Seit 2010 haben wir den Personalkörper Polizei bereits um 728 Planstellen erhöht. Zuvor unter Schwarz-Gelb war dieser von 2005 bis 2010 leider um 466 Planstellen reduziert worden. Unsere Einstellungen kommen auch im Rhein-Erft-Kreis an: In den letzten fünf Jahren unterm Strich 35 Stellen mehr.
Bei einer Nachtschicht in einem Streifenwagen habe ich jüngst noch einmal spezielle Problem im Kreis live miterlebt und einige Arbeitsaufträge mitgenommen. Zum Beispiel werde ich mich für eine bessere Koordinierung mit den lokalen Ordnungsämtern einsetzen.
Was alle schockiert, sind die Gewalt und Angriffe gegen Arbeiter und Polizeikräfte im Hambacher Forst. Das geht gar nicht. Und deshalb ist gut, dass die Polizei massiv gegen Straftäter vorgeht. I

Wie wollen Sie in den kommenden Jahren diese Themen voranbringen?

Indem ich zu aller erst intensiv zuhöre. Mich nerven Politiker, die selber so tun, als ob sie alles wüssten. Für mich zählt Nachdenken und an den Dingen dranbleiben. Beharrlich sein und Kontakte nutzen, Partner finden und wenn möglich auch Fördermittel besorgen.
Kurzum: Hart arbeiten.