Bedburger Löwe: Interview mit Helmut Breuer – Lipp/ Millendorf

Helmut Breuer im Feuerwehrhaus Lipp

„Es macht mir Spaß, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unseres Ortes zuarbeiten. Wir waren immer schon eine Einheit, die zusammenhält“, schwärmt Helmut Breuer über den ländlichen Ort, zwischen Bedburg und Kaster, der fast 2.500 Einwohner hat.
„Ich bin Ur-Millendorfer“, ergänzt er schmunzelnd, „ich wohne immer noch in meinem Geburtshaus in der Erkelenzer Straße.“ Gleich gegenüber lebt sein Sohn mit seiner Tochter. Das ist für ihn besonders schön, denn seit seine Frau vor ein paar Jahren
gestorben ist, ist es für ihn oft zu ruhig im Haus. Gerne verbringt Helmut Breuer mit seinen Freunden von den „Lipper Burejägern“, deren Gründungsmitglied er vor fast 50 Jahren war, ein paar schöne Stunden beim Kegeln. Bei „ROT-Weiß Lipp“ hat er lange Jahre Fußball gespielt. Er bedauert, dass es diesen Verein leider nicht mehr
gibt. Dem Krankenhaus in Bedburg ist er als stellvertretender Vorsitzender des „Vereins der Freunde und Förderer des St.-Hubertus-Stiftes Bedburg e.V.“ eng verbunden.
Helmut Breuer ist schon seit über 15 Jahren mit Leib und Seele Ortsbürgermeister der Ortschaft Lipp/Millendorf, zu der auch Oppendorf, Schunkenhof, Gaulhütte und Etgendorf gehören. Das machen ihm in Bedburg nicht viele nach, denn der 72-
jährige ist einer der Dienst ältesten Ortsbürgermeister der Stadt. „In Lipp/Millendorf ist immer was im Busch“, lacht er. „Viele kommen zu mir nach Hause, wenn sie etwas auf dem Herzen haben oder man trifft sich bei einem kleinen Plausch nach der Messe“, sagt Helmut Breuer, der die Kommunalpolitik als sein besonderes Hobby
bezeichnet. So engagiert sich Helmut Breuer bereits seit 1979 im Rat der Stadt Bedburg. Als Dank für seine 20-jährige Ratsmitgliedschaft wurde ihm im Jahr 1999 die Ehrennadel der Stadt Bedburg verliehen. Helmut Breuer ist nicht nur Ortsbürgermeister von Lipp/Millendorf. Seit September 2014 ist er 1. Stellvertretender Bürgermeister unserer Stadt und übernimmt viele repräsentative Aufgaben. Auch das macht er schon seit Jahren, denn von Januar 2000 bis Juni 2014 hatte er bereits das Amt des 2. Stellvertretenden Bürgermeisters inne. Im Lauf
der Jahre war er Mitglied in vielen Ausschüssen der Stadt; mehrere Jahre als Vorsitzender des Sport- und des Feuerschutzauschusses. Heute ist Helmut Breuer im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Wahlprüfungsausschuss aktiv. „Unsere Feuerwehr ist top!“
Die Alte Schule Lipp, in der viele Flüchtlinge ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben, die Katholische Pfarrkirche St. Ursula sowie das AWO Kinderhaus und Familienzentrum Pusteblume sind für ihn wichtige Bausteine im Ort. „Für den Erhalt der Alten Schule habe ich jahrelang gekämpft. Glücklicherweise konnte ich
den geplanten Verkauf verhindern. Über 500 Bürgerinnen und Bürger aus Lipp/Millendorf haben mich bei diesem Vorhaben mit ihren Unterschriften unterstützt“, sagt Breuer. „St. Ursula ist eine lebendige Pfarrgemeinde, der Familienchor ist aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken.“ Fast 33 Jahre war Helmut Breuer hier im Kirchenvorstand. „Den Seniorenkreis, der regelmäßig im
Pfarrheim stattfindet, hat meine Frau lange Zeit betreut“, ergänzt er etwas wehmütig. Die Freiwillige Feuerwehr Lipp-Millendorf ist für ihn die prägende Institution der Ortschaft. „Unsere Feuerwehr ist top!“, sagt Helmut Breuer, „Nachwuchs wird immer gern gesehen.“ Nach über 40 Jahren aktiver Mitgliedschaft ist Breuer seinen Kameradinnen und Kameraden seit 2002 als Mitglied der Ehrenabteilung verbunden. Auf das Tennenfest, das die Feuerwehr jedes Jahr im Juni auf dem Ellmannhof in Millendorf ausrichtet, freut man sich immer sehr. Dann wird die Erkelenzer Straße gesperrt und gemeinsam gefeiert.
Die Erkelenzer Straße in Lipp/ Millendorf ist das Sorgenkind des Ortsbürgermeisters, denn die Straße ist ein beliebter Zubringer zur Autobahn A61. Obwohl es auch ein Durchfahrtverbot für LKW gibt, halten sich viele nicht daran und nehmen die Abkürzung durch Millendorf. „Ich konnte hier als Kind noch auf der Straße spielen, das ist heute undenkbar“, sagt Breuer voller Sorge. Die direkte Verbindung von der Erkelenzer Straße über das Feld auf die L279, die der Rat der Stadt Bedburg vor Jahren beschlossen hatte, wäre erforderlich. „Leider war der LVB Rheinland dagegen“, so Breuer.
Im Jahr 2013 wurde die Kita Mosaik mit der Kita Pusteblume zusammengeführt und es entstand – nach Vollendung des Erweiterungsbaus – das AWO Kinderhaus und Familienzentrum Pusteblume. Für den Sportplatz, der an den Parkplatz des
Familienzentrums grenzt und leider etwas verkümmert ist, wird der Ortsbürgermeister bei der Stadt Bedburg einen Umbau beantragen. Er wünscht sich im vorderen Bereich weitere Parkplätze, in der Mitte einen Bolzplatz sowie im hinteren Bereich einen Abenteuerspielplatz. Vom „Schwarzen Weg“ zum Sportplatz hin besteht ein Höhenunterschied von fast 5 m. „Wenn Schnee liegt, könnten die Kleinsten hier mit dem Schlitten runterfahren“, so Breuer.