Bedburger Löwe: Interview mit Heinz Gerd Horn – Broich

Heinz-Gerd Horn: „Im Broich bin ich zu Hause – hier kennt noch jeder jeden.“
Seit fast 30 Jahren ist Heinz-Gerd Horn Ortsbürgermeister im Stadtteil Broich. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Fürsorglich pflegt er seine Mutter, kümmert sich um ihren Haushalt und ihren Garten. Überhaupt ist der Garten sein liebstes Hobby. Zum Wandern zieht es ihn zum Peringsmaar und er weist gleich darauf hin, was ihn ärgert: „Die Zuckerfabrik sollte aufhören, dort den Klärschlamm abzuladen“, sagt er. Auch bei seinen Spaziergängen im Ort hat er immer zusätzlich ein Auge darauf, was es noch zu tun gibt.
Der Karneval hat es ihm besonders angetan. Im Bedburger Karnevalszug ist er seit vielen Jahren mit einer Gruppe von Freunden und Bekannten dabei. „Wir haben immer ein lokalpolitisches Thema, die gehen nicht aus“, meint er lachend. Heinz-Gerd Horn engagiert sich – er war 10 Jahre ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht Münster, 5 Jahre Schöffe beim Amtsgericht sowie 5 Jahre Schöffe beim Jugendgericht. „Zur Politik bin ich 1988 gekommen. Einmal saß Hans Schmitz, der kürzlich verstorbene ehemalige Bürgermeister und Ehrenbürger unserer Stadt, der mir ein lieber Freund war, bei mir im Wohnzimmer und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte für die SPD zu kandidieren. Ich bin dann der SPD beigetreten und 1989, mit fast 60% der Stimmen, zum Ortsvorsteher von Broich gewählt worden. Man hat mich immer wieder gewählt – bis heute“, sagt er mit Stolz. Ihm macht es Freude für seine Ortschaft einzustehen und die Politik der Stadt Bedburg aktiv mitzugestalten. Besonders freut ihn, dass die Grundschule, an ihrem Standort an der
Kölner Straße, erhalten werden konnte. Doch der Schulweg der Broicher Grundschüler musste sicherer werden! Auf seine Initiative hin erfolgte an der Ecke An den Benden/Klosterstraße, durch die Errichtung von Verkehrsinseln, eine Verkehrsberuhigung und der Fußweg am Friedhof, an der Kölner Straße, wurde ausgebaut. Für den Freizeitsport wurde der Bolzplatz am Sandberg hergerichtet,
auch das war ein wichtiges Anliegen des Ortsbürgermeisters.
Die Broicher stehen zusammen „Im Broich gibt es noch richtige Nachbarschaftshilfe“, sagt Heinz-Gerd Horn, „das macht unseren Stadtteil als Wohnort sehr beliebt. Jede Lücke wird zugebaut, vor
allem junge Familien möchten hier wohnen“. In der Dorfgemeinschaft Bedburg-Broich e.V. sind viele Broicher aktiv – auch der Ortsvorsteher. Sie organisiert die Kirmes, die traditionell am zweiten Wochenende im September stattfindet, drei Tage wird dann gefeiert. Ein besonderes Highlight im Jahr ist das Schützenfest der St. Sebastianus- Bruderschaft Bedburg zu Pfingsten. „Ohne die Broicher Schützenzüge, wie z.B. den 1. Jägerzug Broich anno 1997, den 1. Sappeurzug Broich anno 1987 sowie den Marinezug Broich 1980 e.V. – gäbe es kein Pfingstfest mehr“, meint er mit einem Augenzwinkern. Tradition und Brauchtumspflege werden im Broich großgeschrieben. Zu Ehren der hl. Agatha, der Schutzpatronin des Ortes, wurde eine Kapelle gebaut, die ihren festen Bestand im Dorfleben hat. „Mein Vater hat vor langer Zeit ein Buch über die Agatha-Kapelle geschrieben“, sagt Heinz-Gerd Horn. Die Dorfgemeinschaft hat die Gelder für den Bau durch Spenden aufgebracht und die Kapelle in Eigenleistung errichtet. Zum Patronatsfest, am 5. Februar, findet dort jedes Jahr eine Andacht statt. Das Agathafest begehen die Broicher im Rahmen des Dorffestes im Juni. Dann sorgt die Dorfgemeinschaft für Kaffee und Kuchen und am Abend wird gegrillt. „Der Erlös des Festes kommt immer unserer Kapelle zugute. So sind in den letzten Jahren einige 1.000 Euro zusammengekommen, die die Dorfgemeinschaft für den Erhalt und die Pflege der Agatha-Kapelle verwendet“, sagt Heinz-Gerd Horn stolz. An Heiligabend trifft man sich, ab 20.00 Uhr, an der Kapelle um bei einem Glühwein den weihnachtlichen Klängen der Broicher Musiker zu lauschen.
Für die Zukunft wünscht sich der Ortsvorsteher, dass in den nächsten Jahren noch mehrere Plätze, wie z.B. an der Augustiner Allee und an der Gerhard-vom-Brugh- Straße verschönert werden.