Guido van den Berg: „Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein sollte prüfen, ob der Rhein-Erft-Kreis eine bessere Versorgung mit Notdienstpraxen verdient“

Guido van den Berg

„Die beschlossene Notdienstreform der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein erweckt den Eindruck, dass durch die Einführung der fachärztlichen Notdienste eine starke Konzentration im Oberzentrum Köln erfolgt und die Versorgung in der Fläche, wie etwa dem Rhein-Erft-Kreis, zu kurz kommt“, so van den Berg.

Hintergrund ist, dass die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein die Zahl der ambulanten Notdienstpraxen von derzeit 84 auf 41 reduzieren
sowie die Verteilung von Praxen und Fahrdiensten neu ordnen will. Zwar bleiben die beiden allgemeinmedizinischen Notdienstpraxen im Rhein-Erft-Kreis erhalten, allerdings sollen im Rhein-Erft-Kreis
keine fachärztlichen Notdienstpraxen für HNO-Ärzte und Augenärzte bestehen, während im Bereich Köln jeweils zwei ermöglicht werden. „Aus meiner Sicht ist es überprüfenswert, ob der Rhein-Erft Kreis hier
eine bessere Versorgung verdient“, so van den Berg.
Kritik äußert van den Berg in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Kassenärztliche Vereinigung im Rhein-Erft-Kreis am Verfahren für die weitreichende Reform: „Die Entscheidung hierfür kann die
Kassenärztliche Vereinigung in Selbstverwaltung treffen, leider hat sie dabei allerdings das Beteiligungsbedürfnis von Betroffenen, Kommunen und der Politik abgewiegelt. Dies ist nicht vorteilhaft, um eine Akzeptanz der Menschen für eine so weitreichende Reform entstehen zu lassen. Ein dialogorientiertes und transparentes Verfahren sollte daher auch im Eigeninteresse der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein liegen“.