
Die Bürgermeister der Gemeinde Rommerskirchen, Dr. Martin Mertens, und der Stadt Bedburg, Sascha Solbach, planen eine Zusammenarbeit zwischen den Kommunen. Damit gehen sie für Rommerskirchen und Bedburg neue Wege. Eine interkommunale Zusammenarbeit hat bislang nicht stattgefunden.
Als südlichste Gemeinde des Rhein-Kreis-Neuss und als nördlichste Stadt des Rhein-Erft-Kreises trennt Rommerskirchen und Bedburg vieles. Zwischen den Kommunen verlaufen nicht nur die Kreisgrenzen sondern auch Grenzen der Regierungsbezirke. Auch endet die Zuständigkeit der Verkehrsverbünde zwischen den beiden Kommunen.
Beide Bürgermeister kämpfen dadurch mit dem gleichen Problem – Planungen enden häufig an diesen Grenzen. Ein `über den Tellerrand hinausschauen´ findet nur selten statt.
Und genau das wollen beide Bürgermeister nun ändern. Überlegungen zur allgemeinen Planung und wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Gebietskörperschaften dürfen nicht an den Zuständigkeitsgrenzen enden." so beide Bürgermeister. Die Potenziale der Region müssen durch einen aktiven Austausch optimal genutzt werden.
Gerade Bedburg hat in jüngster Vergangenheit positive Ergebnisse durch interkommunale Kooperationen erzielen können.
Durch mehrere Großansiedlungen arbeitsplatzintensiver Betriebe hat sich frühzeitig herausgestellt, dass die ÖPNV-Anbindung weder in Bedburg noch in Bergheim mit den Erfordernissen des Schichtbetriebs der Unternehmen vereinbar war.
Gemeinsam mit der Kreisstadt Bergheim und der IHK hat man auf diese Defizite hingewiesen und konnte eine Verbesserung erzielen. Im ersten Schritt wurde die Taktung der RB 38 nicht nur ausgeweitet sondern auch verdichtet. Als zweiter Schritt steht die S-Bahn-Anbindung von Bedburg und Bergheim in Richtung Köln auf der Agenda. Auch diesbezüglich hat man bereits positive Signale erhalten, so ist die Anbindung für 2019 bis Bedburg geplant. Aber eben nicht weiter.
Aus Richtung Düsseldorf ist hier noch keine Verbesserung absehbar.
Und genau diese Defizite in der regionalen Planung gilt es gemeinsam abzubauen. Die Ausweitung der S-Bahn in Richtung Düsseldorf ist ein Schritt, den die Bürgermeister von Rommerskirchen und Bedburg gemeinsam angehen wollen.
Über die verschiedenen Möglichkeiten einer Kooperation auf interkommunaler Ebene haben sich die Bürgermeister bereits auf der EXPO REAL in München mit dem Geschäftsführer der Region Köln Bonn e. V., Herrn Dr. Reimar Molitor, ausgetauscht.
Neben dem Abbau der infrastrukturellen Defizite wie der bereits genannten ÖPNV-Anbindung sind vorrangig auch Potentiale im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung auszuschöpfen. Im Zuge der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplanes werden diese sehr restriktiv gesehen. Daher sei es derzeit eher möglich, durch Zusammenlegen von Restflächen noch Gebiete für die Gewerbeansiedlung zugesprochen zu bekommen als gänzlich neue Gewerbegebiete zu entwickeln. Bürgermeister Solbach bestätigt, dass die Bezirksregierungen dort sehr genau darauf schauen, ob und wie die Kommunen sich in der Entwicklung der Gewerbegebiete engagieren. Werden die vorhandenen Gebiete nicht weiterentwickelt, dann werden den Städten und Gemeinden auch keine neuen Gebiete zugesprochen.
Sowohl Bürgermeister Dr. Mertens als auch Bürgermeister Solbach hoffen, dass auch die anderen Kommunen der Region die gemeinsamen Entwicklungsmöglichkeiten in den verschiedenen Gebieten sehen und mit in die Kooperation einsteigen.
Gemeinsames Ziel ist die Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebieten. Die hierdurch erzielten Synergien kommen allen Beteiligten zu Gute.