
Auch in Bedburg steigt die Zahl der aufgenommenen Kriegsflüchtlinge spürbar. In der kommenden Sitzung des Sozialausschusses werden Politik und Verwaltung beraten, wie man die Aufgabe umsetzen kann, zeitnah eine größere Zahl an Flüchtlingen in Bedburg aufzunehmen.
Es muss entschieden werden, ob städtische Immobilien wie der ehemalige Kindergarten Mosaik in Lipp, die Alte Schule in Kirchtroisdorf oder die Wohnungen im ehemaligen Toom-Markt als Unterkunft hergerichtet werden oder ob man möglicherweise sogar am Ortsrand eine Containersiedlung errichtet. Besonders mit Blick auf eine erfolgreiche Integration der heimatlos gewordenen Menschen wäre eine Unterbringung in Containern die für uns schlechteste Lösung. Für uns hat die Unterbringung in städtischen Immobilien klar Vorrang, so Michael Lambertz, sozialpolitischer Sprecher der SPD. Die SPD-Fraktion ist auch bereit, ihre Büroräume im ehem. TOOM-Markt zur Unterbringung von Flüchtlingen zu räumen.
Mit der Unterbringung allein ist es nicht getan. Die Menschen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Lebensgeschichten müssen gut betreut werden, erläutert Sozialdemokrat Lambertz. Er freut sich, dass mit dem ehemaligen Kreisdechanten Gerhard Dane und anderen Helfern sich Ehrenamtliche um die Flüchtlinge kümmern möchten.
Die ehrenamtliche Unterstützung ist ein großes Dankeschön wert, meint Ratsmitglied Lambertz. Die Stadt müsse die Helfer unterstützen und ein gemeinsames Betreuungskonzept aus ehrenamtlicher und städtischer Hilfe entwickeln, fordert Lambertz für die SPD-Fraktion.
Eventuell wäre dies in Zusammenarbeit mit der Stadt Elsdorf möglich. Das geforderte Betreuungskonzept soll eine zügige Integration z. B. durch das Erlernen der deutschen Sprache, Arbeitsaufnahme oder Schulbesuch sicherstellen und dazu dienen sich vor Ort zurecht zu finden und Spannungen, wie sie bei der Vielfalt der auf engem Raum zusammen lebenden Menschen erwartet werden können, zu vermeiden. Wie zum Beispiel in der Stadt Hürth können ehrenamtliche Sprachlotsen Unterstützung bei Behördengängen und Arztbesuchen bieten.