

„Nachdem Bürgermeister Koerdt vor einigen Monaten urplötzlich offenbart hat, dass entgegen aller seiner vorherigen Beteuerungen die Stadt Bedburg doch in ein Haushaltssicherungskonzept muss, war die aktuelle Haushaltsrede die zweite Bankrotterklärung des Bürgermeisters“, kommentiert SPD-Stadtverbandsvorsitzender Bernd Coumanns die Rede des Bürgermeisters zum Entwurf des Doppelhaushaltes 2013/2014. „Der Bürgermeister hat keine Vision, keine Idee, keinen Gestaltungswillen erkennen lassen, wohin sich Bedburg entwickeln soll. Er ist seiner Führungsaufgabe als Bürgermeister nicht gerecht geworden“, kritisiert Coumanns die Rede des Bürgermeisters. Die drängenden Probleme in Bedburg, sich für den demografischen Wandel zu wappnen, neue Gewerbeflächen zu schaffen und Bedburg familienfreundlich zu machen, hätten in der Rede keine Rolle gespielt.
Auf besondere Kritik stoßen die Aussage von Bürgermeister Koerdt, dass sowohl die Neue Mitte Bedburg als auch die Zentralisierung des Rathauses nicht im Haushaltsentwurf enthalten sind: „Seit Jahren hat der Bürgermeister behauptet, dass die Zentralisierung des Rathauses eigentlich eine Sparmaßnahme wäre und deshalb dringend notwendig wäre. Seit Dienstag vertritt Koerdt offenbar das Gegenteil. Was soll man da noch glauben?“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Steinhäuser. Auch bei der Neuen Mitte Bedburg habe Koerdt immer betont, dass die Stadt nur das Planungsrecht schaffen müsse und das finanzielle Risiko der Investor trägt. „Warum soll dann die Umsetzung der Neuen Mitte Bedburg von der Haushaltslage der Stadt abhängig sein? Oder hat der Bürgermeister uns bisher wichtige Verhandlungsergebnisse mit dem Investor verschwiegen?“, fragen sich die Sozialdemokraten.
Stattdessen hatte er den Ratsmitgliedern vorgeworfen, keine Sparvorschläge gemacht zu haben. „Wir von der SPD-Fraktion haben sehr wohl Sparvorschläge gemacht“, widerspricht die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Heike Steinhäuser, den Behauptungen des Bürgermeisters energisch. „In Bedburg muss gespart werden, aber nicht von oben herab, sondern in Gesprächen mit den Bürgern. Wir wollen Betroffene zu Beteiligten machen“, fordern die Sozialdemokraten. Deshalb hatten die Sozialdemokraten bereits vor Monaten die Einrichtung von Runden Tischen mit den Sportvereinen oder Vertretern der Schulen in Bedburg gefordert. „Aus Gesprächen mit Sportvereinen wissen wir, dass durchaus Bereitschaft besteht, sich an der Pflege von Sportplätzen noch stärker zu beteiligen. Das ist der bessere Weg, anstatt gleich ganze Sportplätze zu schließen, wie vom Bürgermeister vor einiger Zeit vorgeschlagen. Auch mit Vertretern der Schulen könnte sich die Stadt in einem Runden Tisch darüber beraten, wie zum Beispiel freiwerdende Schulräume anderweitig genutzt werden“, erläutert Steinhäuser die Herangehensweise der SPD.
„Dem Bürgermeister sind unsere Vorschläge sehr wohl bekannt. Passiert ist aber nichts“, so Steinhäuser. Außerdem zeigten sich die Sozialdemokraten bereit, die Einführung von Parkgebühren mitzutragen oder hatten ein Konzept für eine bessere Auslastung des Bedburger Schlosses gefordert.