
Die SPD-Fraktion hat beantragt, die Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebietes Mühlenerft durch einen Flächentausch mit Gewerbeflächen der Otto-Hahn-Straße einzustellen. Stattdessen wollen wir das bestehende Gewerbegebiet Mühlenerft nachhaltig entwickeln. Außerdem soll geprüft werden, ob es Möglichkeiten gibt, ein völlig neues Gewerbegebiet an anderer Stelle in Bedburg auszuweisen, fasst Heike Steinhäuser, Vorsitzende der SPD-Fraktion, einen Antrag zur nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses zusammen.
Der Grund: Die Firma Sany hatte vor kurzem rund 20 ha große Optionsflächen im Gewerbegebiet Mühlenerft wieder an RWE zur Vermarktung zurückgegeben. Hinzu kommen noch weitere nicht veräußerte Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Mühlenerft, die im Besitz der Stadt sind. Es stehen also aktuell ausreichend Gewerbeflächen für die Ansiedlung von neuen Betrieben in Bedburg zur Verfügung, so Steinhäuser. Aus Sicht der SPD-Fraktion ergibt sich daraus, dass es für die umstrittene Erweiterung des Gewerbegebietes in Richtung des Naherholungsgebietes am Kasterer See keine Notwendigkeit mehr gibt und schon gar keinen Zeitdruck, zieht Steinhäuser ein Fazit.
Darüber hinaus will die SPD wissen, welche Pläne die Verwaltung verfolgt, ein völlig neues Gewerbe- und Industriegebiet in Bedburg auszuweisen. In einer Vorlage hatte der Bürgermeister als einen möglichen Standort für ein solches Gebiet den Bereich westlich des Autobahnanschlusses A61 genannt. Auch war zu hören, dass Flächen am neuen Autobahnkreuz Jackerath, das demnächst unmittelbar an Bedburg grenzt, hierfür möglicherweise geeignet seien, berichtet Bernd Coumanns, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes und Ratsmitglied. Perspektivisch betrachtet, bestünde die Möglichkeit, die Gewerbeflächen der Otto-Hahn-Straße später auf dem Wege eines Flächentauschs an ein neues Gewerbegebiet anzugliedern, so Coumanns. Wir wollen wissen, wie konkret und realistisch diese Überlegungen der Verwaltung schon sind, fordert Sozialdemokrat Coumanns ein.
Außerdem verweisen Steinhäuser und Coumanns darauf, dass im Gewerbegebiet Mühlenerft auch noch städtische Flächen nicht vermarktet seien und bereits veräußerte Gewerbeflächen eher als Abstellflächen benutzt würden als zur Produktion oder Wertschöpfung. Aus Sicht der SPD ist deshalb ein Konzept für eine nachhaltige Aufwertung und Entwicklung des Gewerbegebietes Mühlenerft notwendig und verweist dabei auf das Modellprojekt Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung in NRW des NRW-Umweltministeriums. Wir brauchen ein Gewerbegebiet mit klarem Profil und Arbeitsplätzen statt Abstellflächen und Brachen, fordern die beiden SPD-Vertreter. Die Verwaltung solle deshalb prüfen, welche Möglichkeiten es hierfür gibt.