Dierk Timm ist Bundestagskandidat der SPD im nördlichen Rhein-Erft-Kreis

Die Mitglieder haben entschieden: Dierk Timm, soll zur Bundestagswahl für die SPD im Wahlkreis Rhein-Erft-Kreis-I kandidieren. 54,2 Prozent der rund 200 Genossinnen und Genossen auf der Nominierungskonferenz in Hürth entschied sich für den 45-jährigen Bankkaufmann aus Pulheim. Im demokratischen Wettbewerb hatten sich ebenfalls Jens Baars aus Elsdorf und Achim Brauer aus Bergheim um die Bundestagskandidatur beworben. Im ersten Wahlgang wurde Dierk Timm mit 117 von 216 Stimmen mit absoluter Mehrheit gewählt. Achim Brauer erhielt 53 Stimmen, Jens Baars 45. „Die Basis der Partei hat entschieden und ich bin davon überzeugt, dass wir mit Dierk Timm einen sehr guten Kandidaten für Berlin haben“ kommentierte Guido van den Berg, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der Rhein-Erft SPD das Ergebnis. „Er wird unsere Region als Bundestagsabgeordneter in Berlin exzellent vertreten“, so van den Berg. Dierk Timm ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und als Prokurist bei einer Bank tätig. Politische Erfahrung bringt er aus seiner langjährigen Arbeit im Rat der Stadt Pulheim als SPD-Fraktionsvorsitzender, im Kreistag des Rhein-Erft-Kreises als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und als stellvertretender Parteivorsitzender der Rhein-Erft SPD mit.

Der Kölner Stadt Anzeiger berichtet im Artikel: „Timm soll nach Berlin“ von Norbert Kurth vom 10.09.2012 über die Kandidatenaufstellung:

„Der Kandidat, den ihr hier wählt, wird auch der nächste Bundestagsabgeordnete für den Rhein-Erft-Kreis sein.“ Wenn SPD-Chef Guido van den Berg mit dieser Einschätzung Recht behält, dann wird der Pulheimer SPD-Fraktionsvorsitzende Dierk Timm nach der nächsten Bundestagswahl seinen Sitz im Berliner Reichstag haben. Timm setzte sich am Samstag in der Aula des Hürther Albert-Schweitzer-Gymnasiums klar gegen seine Konkurrenten Jens Baars aus Elsdorf und Achim Brauer aus Bergheim durch. Timm wurde mit 54, 2 Prozent der Stimmen zum Kandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr nominiert. „Ab morgen geht„s los, ziehen Sie sich warm an, Willi Zylajew“, rief van den Berg den mehr als 200 Sozialdemokraten in der Aula nach der Wahl zu.

Timm schaffte den Sprung zum Kandidaten in nur einem Wahlgang. Von den 220 abgegebenen Stimmen waren vier ungültig, ein SPD-Mitglied enthielt sich. „Auf Dierk Timm entfallen 117 Stimmen“, verkündete Sitzungsleiter Bernhard Hadel nach der Auszählung. Brauer bekam 53, Jens Baars 45 Stimmen. Der 23-jährige Elsdorfer Stadtrat und Juso-Chef hatte in der Vorstellungsrunde den Vortritt. Baars sprach über „Teilhabe in einem Land, das sich der Freiheit und Demokratie verschrieben hat“ und erklärte, Ausgrenzung müsse bekämpft werden. Er forderte mehr Hilfen und Respekt für die Pflegeberufe, sie seien „ein Bindeglied zur Menschlichkeit“. Er sprach sich für die Energiewende hin zu den Erneuerbaren aus, forderte aber auch mit Blick auf die Braunkohle: „Die Arbeitsplätze, die hier entstanden sind, müssen auch hier bleiben.“ Er forderte die Einführung eines Mindestlohns und sagte, 8,50 Euro könnten nur ein Anfang sein. Er versprach sich konkret gegen Altersarmut einzusetzen.

Mit dem Thema soziale Gerechtigkeit versuchte der dreiundfünfzigjährige Bergheimer SPD-Stadtrat Achim Brauer bei den Mitgliedern zu punkten. Er forderte eine gerechtere Förderung von Familien und Rentnern, versprach als Abgeordneter etwas gegen Missbrauch von Zeitverträgen, Minijobs und Leiharbeit zu unternehmen und befürwortet einen Mindestlohn von zehn Euro. „Wer ganztags arbeitet, sollte von seinem Lohn eine Familie ernähren können. Wer lebenslang arbeitet sollte einen Lebensabend ohne finanzielle Sorgen haben.“

Dierk Timm (45), Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Pulheim und stellvertretender Parteichef, gab sein Redemanuskript zum Lesen weiter und redete frei. Er warb mit den Grundwerten der SPD, Solidarität und soziale Gerechtigkeit, die seit fast 150 Jahren Bestand hätten. „Ich trete aber nicht erst jetzt für diese Grundwerte an“, sagte Timm, der als 17-jähriger der SPD beitrat. Der Bank-Manager reklamierte wirtschaftliches Denken und sein Spezialgebiet, die Verkehrspolitik, für sich. Dann stimmte Timm die Mitglieder auf den bevorstehenden Wahlkampf ein. Es sei der SPD gelungen, drei Landtagsabgeordnete nach Düsseldorf zu schicken. Jetzt käme es darauf an, zwei in den Bundestag zu senden. Es gehe aber auch darum, bald wieder „zehn rote Rathäuser“ im Kreis zu haben. Er werde sich auch in Berlin für die von Hannelore Kraft initiierte Innovationsregion Rheinisches Braunkohlenrevier einsetzen, um die Zeit nach der Braunkohle einzuleiten. In den nächsten Jahren aber werde es nicht ohne die Braunkohleverstromung gehen.

Auch Timm forderte: „Jeder der den ganzen Tag arbeitet, soll von seiner Hände Arbeit leben und seine Familie ernähren können.“ Und wer ein Leben lang gearbeitet hat, der müsse auch mit seiner Rente auskommen können. Das ist für mich gelebte Solidarität.“ Und weiter: „Ich stehe bereit, die große Verantwortung für die Rhein-Erft-SPD und für die Bürger des Kreises zu übernehmen.“ Am kommenden Samstag, 15. September, geht der Wahlmarathon der Sozialdemokraten im Gymnich weiter. Dann geht es um den südlichen Kreis und den Kreis Euskirchen. Zur Wahl stehen bislang die frühere, langjährige Bundestagsabgeordnete Helga Kühn-Mengel und die Kerpenerin Melanie Taprogge.

Norbert Kurth schreibt in seinem Kommentag „Alles nach Plan gelaufen“ am 10.09.2012 im Kölner Stadt Anzeiger:

Guido van den Berg hielt sich zurück, eine direkte Empfehlung sprach der Vorstand der Rhein-Erft-SPD nicht aus. Van den Berg forderte die Mitglieder aber in seiner Eröffnungsansprache auf, darauf zu achten, dass der Kandidat nicht nur die Überzeugung mitbringe, sondern auch „die Kraft und das Rüstzeug“ für das Amt habe. Ein Schelm, wer darin eine Empfehlung für Dierk Timm gesehen hat. Aber Timm, daran geht kein Weg vorbei, war der Wunschkandidat der SPD-Führung. Und – wie sich gezeigt hat – auch der der Mitglieder. Jens Baars, der 23-jährige Elsdorfer, machte eine gute Figur bei der Vorstellung. Und auch Achim Brauer hat Respekt für seine Bewerbung verdient. Gegner waren sie aber für den Pulheimer nicht. Timm konnte seine kommunalpolitische Erfahrung ausspielen, wirkte aber auch authentisch, wenn es um die Grundwerte der Partei ging. Die wirtschaftliche Kompetenz ist unbestritten und – das hat das Ergebnis gezeigt –, bei den SPD-Mitgliedern anerkannt. So bedurfte es keiner besonderen Parteitagsstrategie, um den wohl besten Kandidaten in Position zu bringen. Dass Timm gegen seinen voraussichtlichen Mitbewerber, Willi Zylajew, Chancen hat, steht außer Frage. Der schwergewichtige CDU-Mann ist allerdings beileibe kein politisches Leichtgewicht.“