
Wir wollen Bedburg familienfreundlich gestalten. Dazu gehört, für Eltern genügend Betreuungsplätze für Unter-3jährige Kinder (U3) bereitzuhalten. Leider hat die Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen in Bedburg gegen die dauerhafte Einrichtung von U3-Betreuungsplätzen im Waldkindergarten gestimmt, bedauert Bernd Coumanns, Ratsmitglied und Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, das Ergebnis der letzten Sitzung des Familien- und Sozialausschusses.
Anstatt 16.000 Euro im Jahr zusätzlich in den Ausbau der U3-Betreuung zu investieren, nimmt die Jamaika-Koalition lieber ein paar Hunderttausend Euro in die Hand, um einen Grünstreifen am REWE-Markt in Kaster zu erwerben. So sieht Familienförderung von Kippels und Koerdt in Bedburg aus, kritisiert Sozialdemokrat Coumanns.
Dabei sprechen eine Menge sachlicher Gründe dafür, auch dem Waldkindergarten 4 Betreuungsplätze für Unter-3jährige dauerhaft zu ermöglichen:
1. Wir brauchen mehr U3-Betreuungsplätze in Bedburg. Die Verwaltung hat selbst darauf hingewiesen, dass die vom Gesetzgeber vorgegebene Quote von 35% wahrscheinlich zu gering angesetzt sei, um zukünftig den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Unter-3jährige Kinder zu garantieren. Das ist verständlich, schließlich sind immer mehr Eltern aus beruflichen Gründen darauf angewiesen, auch schon für ihre Kinder unter 3 Jahren einen Betreuungsplatz zu haben. Deshalb brauchen wir die Betreuungsplätze für Unter-3jährige im Waldkindergarten.
2. Wir brauchen eine große Trägervielfalt. Es ist eine Stärke von Bedburg, dass Eltern zwischen einer großen Vielfalt an unterschiedlichen Trägern und pädagogischen Konzepten bei den Kindergärten auswählen können. Diese Vielfalt wollen wir beibehalten. Die Vertreter des Waldkindergartens haben in der Ausschusssitzung deutlich gemacht, dass die Existenz des Waldkindergartens gefährdet ist, wenn der Kindergarten nicht dauerhaft Betreuungsplätze für Unter-3jährige anbieten kann.
3. Wir wollen Elterninitiativen unterstützen. Wie der Montessori-Kindergarten in Kirchtroisdorf wird auch der Waldkindergarten von einer Elterninitiative geführt. Die Stadt sollte ein Interesse daran haben, das Engagement von Bürgern zu unterstützen und zu ermutigen, anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen.
4. Die neue Landesregierung stockt die finanzielle Unterstützung für die Kommunen auf. Die neue Landesregierung hat in den Nachtragshaushalt 150 Millionen Euro für den Ausbau der U3-Betreuung eingeplant. In den kommenden Jahren wird die neue Landesregierung die Bundeszuschüsse vollständig an die Kommunen zum Ausbau der U3-Betreuung weitergeben. Die Regierung unter Rüttgers hatte einen Teil der Bundeszuschüsse in den Landeshaushalt abgezweigt, anstatt an die Kommunen weiterzugeben. Die Verwaltung hat noch einmal bestätigt, dass die rot-grüne Landesregierung 90% der Kosten für den Ausbau der U3-Betreuung übernimmt.
Aus den genannten Gründen kann die SPD nicht nachvollziehen, warum CDU, FDP und Grüne dem Waldkindergarten die Unterstützung verweigern.