
Für den Ausbau aller Bahn-Strecken im Rhein-Erft-Kreis und für die Einführung eines Nachzuges von Köln über Bergheim nach Bedburg am Wochenende setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion ein. Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion Guido van den Berg und Dierk Timm haben diesbezüglich ein Papier mit dem Titel Vision 2025 vorgelegt, in dem sie den Ist-Zustand und die in den nächsten Jahren dringend zu entwickelnden S-Bahnlinien im Rhein-Erft-Kreis darstellen. Die vier Bahnverbindungen im Kreis müssen S-Bahn-Standard bekommen, so van den Berg.
Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten soll zwischen Köln und Bedburg künftig eine S-Bahn im 20-Miniuten-Takt fahren, alle Bahnsteige, Zugänge und Bahnhöfe im Kreis saniert und die Strecke zweigleisig ausgebaut werden. Außerdem setzten sich die SPD-Politiker für den Ausbau einer S-Bahn-Strecke Köln-Pulheim-Grevenbroich im 20-Minuten-Takt ein. Darüber hinaus müsse es auf der Strecke Köln-Bonn über Hürth-Kalscheuren und Brühl zu einer deutlichen Fahrzeitverringerung kommen. Und es solle eine attraktive Nachtzugverbindung zwischen Köln, Bergheim und Bedburg an den Wochenenden geschaffen werden.
Für die Umsetzung dieser Projekte fehlte bisher im Kreis der nötige politische Druck, um sich im Land und bei der Bahn durchsetzen zu können, so Timm. Dies wollen die Sozialdemokraten nun ändern. Mit zwei Anträgen im Kreisausschuss will die SPD-Kreistagsfraktion erreichen, dass der Kreistag eine einhellige Meinung zu den S-Bahn Projekten im Kreis entwickelt und diese dann mit dem notwendigen Nachdruck gegenüber dem Verkehrsverbund in Köln, dem Land und auch der Bahn vertritt, stellt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hans Krings, fest.
Der Schienen-Nahverkehrsplan wird in 2011 von den Gremien des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg/Nahverkehr Rheinland zu verabschieden sein.
Lesen Sie hier den Bericht des Kölner Stadt Anzeiger "Pläne für neue S-Bahn-Linie – Vision 2025" vom 21.04.2010 von Dennis Vlaminck:
"SPD-Politiker fordern erneut einen Ausbau des S-Bahn-Verkehrs im Kreis. Zwischen Köln und Bedburg soll eine S-Bahn im 20-Minuten-Takt fahren mit Zwischenhalt in Horrem. Auch Pulheim und Erftstadt sollen öfter angefahren werden.
SPD-Politiker fordern einen besseren S-Bahn-Verkehr im Kreis. Vor vier Jahren forderten SPD-Politiker aus Bedburg, Bergheim und Elsdorf in einer Resolution, Kerpen-Horrem und Düsseldorf mit einer S-Bahn-Linie zu verbinden – seitdem hat sich in dieser Frage nichts getan. Nun, kurz vor der Landtagswahl, bringt die SPD das Thema wieder auf die Tagesordnung. Mit einer Vision 2025 stellen der Landtagskandidat Guido van den Berg und Dierk Timm, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, ihre Vorstellungen für den S-Bahn-Verkehr im Rhein-Erft-Kreis vor.
Die Kernpunkte: Zwischen Köln und Bedburg soll eine S-Bahn im 20-Minuten-Takt fahren, alle Bahnsteige, Zugänge und Bahnhöfe sollen saniert und die Strecke zweigleisig ausgebaut werden. Einen Durchgangsverkehr von Bergheim nach Köln ohne Halt in Horrem soll es dann nicht mehr geben.
Auch die Strecke Köln-Pulheim-Grevenbroich soll eine S-Bahn mit 20-Minuten-Takt erhalten, ebenso die Strecke nach Euskirchen über Erftstadt. Und auf der Strecke Köln-Bonn über Hürth-Kalscheuren und Brühl soll zumindest die Fahrzeit deutlich verringert werden. Um all die Ziele umzusetzen, muss laut SPD jedoch der Kölner Hauptbahnhof zwei zusätzliche S-Bahn-Gleise bekommen.
Lobby fehlte
Die Pläne seien durchaus nicht unrealistisch. Was bisher fehlte, war eine starke politische Lobby und der nötige Druck, sagt van den Berg. Andere Kreise im Kölner Umland seien da wesentlich erfolgreicher gewesen. Nun wolle man zunächst im Kreistag eine hoffentlich einhellige Meinung bilden und dann die Wünsche beim Verkehrsverbund in Köln die Wünsche formulieren. Alle fünf Jahre wird der Nahverkehrsplan Schiene aktualisiert – das nächste Mal 2011, sagt Timm. Daher müssen wir nun eine einheitliche Linie finden.
Schon 2006 habe die Integrierte Gesamtverkehrsplanung für NRW (IGVP) den Ausbau der Linie zwischen Horrem und Düsseldorf zu einer S-Bahn-Strecke wegen des möglichen Fahrgastgewinns und der Auswirkungen auf die Verkehrsströme als attraktiv bezeichnet. Zu dem Zeitpunkt waren die geplanten Ansiedlungen von Sany in Bedburg mit 600 Arbeitsplätzen und TK Maxx in Bergheim mit 1000 Arbeitsplätzen oder auch das geplante Gewerbegebiet Terranova noch gar nicht abzusehen, sagt van den Berg. All das würde sich auch noch einmal positiv auf die Fahrgastzahlen auswirken.