
Heike Steinhäuser, Vorsitzende der SPD-Fraktion, kritisiert Bürgermeister Koerdt anlässlich dessen Bürgermeistergespräch am 18.03.2010 im Rathaus Kaster. Eingeladen waren Vertreter von Vereinen, Eltern, Schützenbruderschaften und anderen Organisationen. Thema war der von Koerdt bestätigte Haushaltsentwurf mit der selbsternannten Horrorliste an Streichungen und Kürzungen.
In ca. 90 Minuten ununterbrochener Rede des Bürgermeisters wurden die anwesenden Bürger mit Zahlen und Verweisen auf Handouts traktiert. Jedes Mal wenn aus der Zuhörerschaft konkret gefragt wurde, wie man denn die ein oder andere Kürzung aus der Horrorliste vermeiden könne, spendete der Bürgermeister den Anwesenden nur Trost mit den Worten: ´Auch dafür habe ich schon eine Lösung. Aber darüber können wir jetzt nicht reden´, berichtet Steinhäuser von dem Treffen. Die Vereine und Elternvertreter wurden völlig im Unklaren gelassen, kritisiert die Sozialdemokratin.
Ähnlich sei es vor zwei Wochen gewesen, als er einen betroffenen Stadtrat hinterlassen hat. Zuerst lässt der Bürgermeister in der Ratssitzung einen Gutachter vortragen, dass ein neues Rathaus 9 Millionen Euro kosten würde und dann stellt er einen Haushaltsentwurf vor, in dem die soziale Infrastruktur, wie das Freibad, die Jugendzentren, die Alten Schulen und vieles mehr platt gemacht werden sollen, kann Steinhäuser nur noch mit dem Kopf schütteln.
Steinhäuser kritisiert auch, dass die Ratsmitglieder nicht zu dem Gespräch mit den Vereinen und Elternvertretern eingeladen worden sind: Wir lassen uns nicht alles gefallen. Ich bin trotzdem mit anderen SPD-Ratsmitgliedern gekommen. Schließlich muss der Stadtrat über den Haushalt entscheiden, nicht der Bürgermeister. Stattdessen drosch Koerdt wiederholt auf den Stadtrat ein, obwohl er die Kürzungsvorschläge selbst gemacht hat. Angesichts der Haushaltsmisere hält die SPD-Fraktionsvorsitzende die Selbstinszenierung des Bürgermeisters für völlig fehl am Platz und höchst unangemessen. Der Bürgermeister kündigte an, nach einem weiteren Gespräch mit Interessierten am 31. März einen Bürgerhaushalt aufzustellen und dem Stadtrat vorzulegen.