„Schluss mit Geheimniskrämerei“

Heike Steinhäuser
Heike Steinhäuser

Für Überraschung in der Schlossstadt sorgte vor kurzem die Meldung, dass der neue Mieter im ehemaligen Toom-Markt neben Bowling-Bahnen auch eine Eventhalle für bis zu 600 Personen einrichtet, die Anfang April ihre Türen öffnen soll. „Wir finden es gut, wenn mit der neuen Veranstaltungsstätte im ehemaligen Toom-Markt das kulturelle Programm in Bedburg bereichert wird“, so die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Heike Steinhäuser.

Die SPD-Fraktion wundert sich aber über die Informationspolitik des Bürgermeisters: „Der Bürgermeister hat in den politischen Gremien kein Wort darüber verloren, dass im ehemaligen Toom-Markt eine neue Veranstaltungsstätte eingerichtet wird, obwohl wegen des neuen Mietvertrages über das Bedburger Schloss oft über dieses Thema in den letzten Wochen gesprochen wurde. „Wir wundern uns, dass der Bürgermeister dem Rat und den Bürgern Bedburgs zu dieser neuen Entwicklung nichts zu sagen hat. Mit dieser Geheimniskrämerei geben wir uns nicht zufrieden“, so die Sozialdemokratin Steinhäuser. Die SPD Fraktion hat deshalb einige Fragen an den Bürgermeister gerichtet, die dieser in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung am 08.04.2008 beantworten soll.

Dabei geht es um drei zentrale Punkte: Der erste zentrale Punkt betrifft die Anwohner: „Der Bürgermeister ist bisher mit keinem Wort darauf eingegangen, welche absehbaren Folgen zwei Veranstaltungsstätten in direkter Nachbarschaft für das Verkehrsaufkommen und damit für die Anwohnenden hat. Hier muss die Stadt eine Regelung finden, mit der alle Betroffenen leben können. Stattdessen hüllt sich der Bürgermeister in Schweigen und ist zu keiner Stellungnahme bereit“, kritisiert Heike Steinhäuser.

„Zweitens wollen wir wissen, ob der Bürgermeister vor dem 19.02.2008 gewusst hat, dass der Mieter im ehemaligen Toom-Markt eine Eventhalle für bis zu 600 Besucher eingerichten möchte. Diese Frage ist wichtig vor dem Hintergrund des neuen Mietvertrages für das Schloss. Dieser wurde am 19.02.2008 beschlossen. Keine vier Wochen später haben wir erst aus der Presse und durch massive Werbemaßnahmen erfahren, dass eine große Veranstaltungsstätte im ehemaligen Toom-Markt eröffnet werden soll.“ Nach Ansicht der SPD-Fraktion wäre die Verhandlungsposition gegenüber dem Vermieter des Schlosses erheblich besser gewesen, wenn man den Plan des Betreibers gekannt hätte. Dies hätte sich nach Meinung der SPD-Fraktion z.B. in einer geringeren Miete ausdrücken können. „Jetzt machen sich zwei Veranstaltungsstätten in direkter Nachbarschaft Konkurrenz. An beiden ist die Stadt beteiligt: der ehemalige Toom-Markt in städtischem Eigentum vermietet an einen Privaten und das Schloss in privatem Eigentum weiter angemietet durch die Stadt“, so die Fraktionsvorsitzende weiter.

„Und drittens wollen wir wissen, welche Konkurrenzsituation sich durch die Eventhalle für Veranstaltungen Dritter ergibt. Hierbei denken wir vor allem an die vielfältigen Veranstaltungen von Vereinen und Feuerwehr“ schließt Heike Steinhäuser ihre Forderung nach Klarheit und Information durch den Bürgermeister.