Der SPD-Kreisvorsitzende Guido van den Berg hat den Sprecher des Vorstandes der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) Prof. Dr. Jürgen Becker angeschrieben und reduzierte Gebühren für ehrenamtliche Karnevalisten gefordert. Die ehrenamtlichen Karnevalisten des Rhein-Erft-Kreises beklagen in diesen Tagen besonders, dass künftig jeder angespielte Titel einzeln mit Gebühren belegt werden soll – und zwar sowohl in den Sitzungen wie auch in den Umzügen. Eine Lautsprecheranlage auf einem Karnevalswagen wird so mit 18 Euro Gebühren an die GEMA belastet. Guido van den Berg: "Für viele Jecken, die bereits Wurfmaterialen, Zuggebühren, Versicherungen etc. tragen müssen, ist das eine unverständliche zusätzliche Belastung. Trägt doch gerade dieses ehrenamtliche und nicht-kommerzielle Engagement maßgeblich zum Umsatz der karnevalistischen Liedermacher bei."
Der SPD-Kreisvorsitzende glaubt, dass solche Gebühren auch nicht im Interesse der jeweiligen Künstler sind, die genau wissen, dass sie den Verkauf von neuen Tonträgern ganz wesentlich der ehrenamtlichen Reklame der Jecken verdanken. Der Sozialdemokrat verweist darauf, dass das karnevalistische Brauchtum nicht nur ein gesellschaftliches Ereignis ist, dass Generationen und soziale Gruppen verbinden – es sei auch ein wirtschaftliches Ereignis. Im rheinischen Karneval könnten Gäste aus der ganzen Welt begrüßt werden, Übernachtungszahlen steigen und neue Lieder und Kompositionen im wahrsten Sinne des Wortes "unters Volk" gebracht werden. Hiervon profitieren nach Ansicht von Guido van den Berg die Karnevalisten aber vor allen auch die Künstlerinnen und Künstler, die gerade in der fünften Jahreszeit immer wieder Rekordumsätze für ihre Werke verbuchen können.