
Dass CDU, FDP und Freie Wählergemeinschaft der Kündigung der Jugendmusikschule zugestimmt haben, ohne den betroffenen Kinder und Jugendlichen eine konkrete Alternative aufzuzeigen, ist ein Skandal. Die zurzeit 116 Schüler und Schülerinnen der Jugendmusikschule aus Bedburg werden im Ungewissen gelassen, so der SPD-Sprecher im Ausschuss für Schule, Jugend, Freizeit und Soziales Bernd Coumanns.
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Schule, Jugend, Freizeit und Soziales wurde gegen die Stimmen der SPD mit der Mehrheit von CDU, FDP und Freier Wählergemeinschaft die Kündigung der Jugendmusikschule beschlossen. Nach der erfolgten Kündigung habe der Bürgermeister zum wiederholten Male angekündigt, mit einer privaten Musikschule Gespräche über ein Alternativangebot aufzunehmen. Auch SPD-Ratsmitglied Heike Steinhäuser kritisiert das Verhalten des Bürgermeisters: Der Bürgermeister hatte seit März diesen Jahres den Auftrag der politischen Gremien der Stadt Bedburg das Angebot einer privaten Musikschule einzuholen, um es dann mit dem der jetzigen Jugendmusikschule in Sachen Qualität und Kosten vergleichen zu können. Seit einem halben Jahr ist da aber nichts geschehen.
Stattdessen wurde nun der Kündigung der Jugendmusikschule zum 31.12.2008 zugestimmt, ohne eine Alternative für die Kinder und Jugendlichen in Bedburg anbieten zu können. Die Kündigung ist beschlossen worden mit den vagen Äußerungen des Bürgermeisters, dass es einen privaten Anbieter gäbe, der für weniger Geld mehr Qualität als die Jugendmusikschule bieten würde, so Coumanns.
Zurzeit zahlt die Stadt Bedburg im Jahr rund 25.000 Euro an die Jugendmusikschule. 116 Kinder und Jugendliche aus Bedburg nehmen im Moment das umfangreiche Angebot an, dass von musikalischer Früherziehung, Instrumentalunterricht bis hin zu Ensamblefächern wie Pop, Jazz und Klassik reicht. Die Beiträge richten sich dabei nach der Intensität des Unterrichts. Für ca. 17 Euro im Monat können Kinder und Jugendliche in der Gruppe an einem Grundkurs teilnehmen. Für rund 67 Euro im Monat ist bereits ein Einzelunterricht an einem Musikinstrument möglich.
Es falle schwer zu glauben, dass bei der vom Bürgermeister geplanten Privatisierung des Angebots der Jugendmusikschule der gleiche qualitativ hochwertige Stand für die Kinder und Jugendlichen in Bedburg erhalten bleibe. Das muss aber im Interesse der Kinder und Jugendlichen das Ziel sein, betonen Coumanns und Steinhäuser für die SPD-Fraktion.