Die Sozialdemokraten fordern FDP und CDU auf, Ihre personellen Absprachen bezüglich der Besetzung von Dezernentenstellen im Kreishaus, Amtsleitern, Geschäftsführern der kreiseigenen Gesellschaften und sonstigen Funktionen offen zulegen. Die SPD erinnert daran, dass 1999 bereits der Koalitionsvertrag zwischen FDP und CDU die geheimen Personalabsprachen nicht festgehalten hatte und die damalige FDP-Fraktionsvorsitzende trotz zweifelhafter Qualifikation zur Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft gemacht wurde. Seiner Zeit verfügte die CDU im Kreistag noch über eine absolute Mehrheit, welche mit den letzten Wahlen verloren gegangen ist. Guido van den Berg: "Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Kreis bedeuten, dass die FDP an Gewicht in der Koalition gewonnen hat und vermutlich weitere Positionen und Personalentscheidungen zu Ihren Gunsten fallen werden". Hinzu komme, dass der neue FDP-Fraktionsvorsitzende Horst Engel vermutlich nicht mehr von seiner Partei mit einem so aussichtsreichen Listenplatz für die Landtag bedacht werde. Die SPD ist der Auffassung, dass die Wähler und Wählerinnen vor der Stichwahl am 10. Oktober 2004 Klarheit darüber haben sollten, mit welchen Zugeständnissen die CDU sich die Empfehlung der FDP zu Landratswahl erkauft haben.
Den Umstand, dass es keine Koalitionsaussage von Bündnis 90/Die Grünen zugunsten von Bernhard Hadel gibt, beurteilt der SPD-Kreisvorsitzende als nicht tragisch. Viel Mehr glaubt Guido van den Berg, dass die Begründung der Grünen Partei keine Empfehlung auszusprechen, noch mal zu einer Mobilisierung von SPD-Stammwählern führen könnte: "Die Grünen im Kreis glauben offenbar, dass man neue Kraftwerksblöcke leichter mit einem CDU-Landrat als mit Bernhard Hadel verhindern kann. Diese Einschätzung ist richtig". Der SPD-Kreisvorsitzende erinnert in diesem Zusammenhang noch einmal an das gemeinsame Abstimmungsverhalten von CDU und Grünen im Regionalrat gegen die Erweiterung von Kraftwerksblöcken in Niederaußem. Im Übrigen glaubt der Sozialdemokrat, dass die überwiegende Mehrheit der Grünen Basis und Wählerinnen und Wähler Ihre Stimme zu Gunsten von Bernhard Hadel abgeben werden , da dieser für eine weitere Entwicklung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs im Rhein-Erft-Kreis stehe und auch wichtige ökologische Projekte wie z. B. die Einrichtung einer biologischen Station in Erftstadt fördere.