„CDU gewinnt nicht mehr im Schlafwagen“

Die Sozialdemokraten im Rhein-Erft-Kreis erkennen in den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen eine Trendwende. SPD-Kreisvorsitzender Guido van den Berg erklärte: "Die Talsohle des Stimmungstiefs für die SPD ist durchschritten. Offenbar schauen sich die Menschen nun auch etwas kritischer das opportunistische Verhalten der CDU an." Die SPD verweist auf den Wackelkurs der Union beim Thema Harz IV, der auch im Rhein-Erft-Kreis zu beobachten ist.

Auch CDU-Funktionäre aus dem Rhein-Erft-Kreis wollen den Eindruck erwecken, nichts mit der Arbeitsmarkreform zu tun zu haben, obschon Merkel und Co im Bundesrat für die Harz-Reform gestimmt haben. Das dümmlichste Beispiel hierfür stammt vom CDU-Bürgermeisterkandidaten aus Elsdorf. Der schreibt in einer Anzeige im Elsdorfer Rundblick: "Die CDU-Elsdorf wird alles daran setzen, die negativen Auswirkungen von Harz IV auf Elsdorf’s Bürger so gering wie möglich zu halten. Und wenn Ihnen Harz IV die Tränen in die Augen treibt: Holen Sie sich den Sonnenschein ins Haus! Sonnenblumen kostenlos zum Selberpflücken, soviel sie wollen! (…) In Berrendorf (…) Dieses Sonnenblumenfeld hat die CDU für Sie reserviert."

Guido van den Berg glaubt, dass sich ein solch verlogener Kurs um Harz IV nun rächt: "Die Menschen schauen genauer hin, wer sich bloß opportunistisch verhält. Ich habe den Eindruck, dass die SPD nun mehr Anerkennung für ihren klaren Kurs bekommt und die CDU nicht mehr im Schlafwagen Wahlen gewinnt. Die Stichwahl in Saarbrücken für das Amt des Oberbürgermeisters hat dies sehr deutlich gemacht. Die neue SPD-Bürgermeisterin Charlotte Britz konnte ihr Ergebnis von 38,6 % auf 53,7 % steigern und überrundete damit ihren CDU-Konkurrenten auf der Zielgeraden.