
Der Marktplatz darf nicht zum Parkplatz werden, und der Platzcharakter soll deutlicher hervorgehoben werden – so weit sind sich die Kommunalpolitiker parteiübergreifend einig. Über die Art und Weise gibt es allerdings unterschiedliche Vorstellungen. So hat die Mehrheitsfraktion CDU bereits den Verwaltungsvorschlag beschlossen, der zwischen Straße und Platz einen Gehweg und auf der rechten Platzfläche vier statt bisher drei Parkplätze vorsieht. Am linken Rand des Platzes sollen nach dieser Variante zwei Längsparkplätze den Platz verschließen. Hinter dem Brunnen soll es dann keine Parkplätze mehr geben.
Die SPD-Fraktion hingegen schlägt vor, die Parkplätze entlang der Straße anzulegen, dahinter, zur Platzfläche hin, den Gehweg einzuplanen und auf dem Markt selber gar keine Parkmöglichkeiten mehr anzubieten. Eine Durchfahrt von drei Metern für Kirchbesucher, den Pfarrer und Eltern, die ihre Kinder vom Kindergarten abholen, soll in Höhe des Baumes offen bleiben.
Leider ist der Vorschlag mit dem Hinweis abgetan worden, dass so nur fünf statt sechs Parkplätze zur Verfügung stünden, erklärt Fraktionssprecher Horst Druch. Doch dass sowohl der Kreis-Verkehrsingenieur als auch die Polizei unseren Vorschlag befürworten, haben wir nur zufällig erfahren, sagt Druch. Die Verwaltung habe diese Information in der Ratssitzung zu dem Thema nicht weitergegeben.
Druch ist sicher, dass der Vorschlag seiner Fraktion zu einer übersichtlicheren und damit weit weniger gefährlichen Verkehrssituation führen würde. Außerdem hätten wir so den ganzen Platz frei für Außengastronomie. Ein chinesisches Restaurant, eine Gaststätte und ein Imbiss finden sich bisher am Marktplatz. Für ein weiteres, seit einem Jahr leer stehendes Haus will die Verwaltung einen Eiscafébetreiber gewinnen.
Es würde der Innenstadt gut tun, wenn das schöne Ambiente des Marktplatzes besser genutzt werden könnte, sagt der Fraktionsvorsitzende. Schließlich sei Bedburg nicht gerade gesegnet mit Außengastronomie. Darüber hinaus könne sich die SPD-Fraktion auch gut vorstellen, dass der parkplatzfreie Markt für einen kleinen Wochenmarkt genutzt werde.
Auf lange Sicht sind beide Fraktion dafür, den Platz – mit Ausnahme der Gottesdienstzeiten – ganz für den Autoverkehr zu sperren. Allerdings ist bisher die Zufahrt zum Kindergarten nicht geklärt. Eine An- und Abfahrt über die Klosterstraße sei schwierig, weil keine Wendemöglichkeit bestehe, heißt es von Seiten der Verwaltung.