
"Ich habe den Eindruck, dass viele unsrer Vorschläge zur Bildungspolitik in NRW aufgegriffen werden" erklärt der Bedburger SPD-Stadtverordnete
Bernd Coumanns nach der Verabschiedung des Leitantrages der Erftkreis-SPD zum bildungspolitischen Parteitag am 09. Mai. Zusammen mit dem Kreistagsabgeordneten Guido van den Berg hatte Bernd Coumanns Ende des vergangen Jahres an dem Bildungspapier: "Handeln statt Hadern" mitgewirkt, in dem 23 junge Funktions- und Mandatsträger der SPD in NRW mit manchem aufgeräumt hatten, was unter sozialdemokratischen
Bildungspolitikern bislang als heilig galt. Wo die Mutterpartei noch vorsichtig über größere Selbstständigkeit von Schulen nachdenkt, wollen
die jungen Sozialdemokraten eine volle Autonomie der Schulen verwirklichen und die Regierungspräsidien als Kontrollbehörde
abschaffen.
Die junge Truppe zu der auch der Kölner SPD-Vorsitzende Jochen Ott und der Bonner Bundestagsabgeordnete Uli Kelber zählen, sehen aber besonders ihre Forderung nach einer neuen Schulstruktur bestätigt. "Die jüngste IGLU-Studie hat erneut gezeigt, dass wir uns in Deutschland
tot-differenzieren" erklärt Guido van den Berg und fordert, dass die Grundschulzeit auf sechs Jahre verlängert wird und dass im Anschluss hieran ein
zweigliedriges System zur Erreichung einer beruflichen bzw. einer Hochschulqualifikation aufgebaut werden möge. Bernd Coumanns: "Sowohl die Ergebnisse der IGLU-Studie wie auch der PISA-Studie zeigen, dass die Grundschule gute Leistungen bei geringer sozialer Auswahl bringt während in der Sekundarstufe dies genau umgekehrt ist. Das muss Konsequenzen für die Sekundarstufe haben, da dort unterdurchschnittliche Leistung bei höchster sozialer Auswahl produziert werden."
Erfreut zeigen sich Guido van den Berg und Bernd Coumanns dass viele Ideen ihres "Handeln statt Hadern"-Papiers auch in den Leitantrag der
Erftkreis-SPD für den bildungspolitischen Parteitag am 09. Mai übernommen wurden. "Manche Passage taucht sogar wortwörtlich wieder auf" freut sich Bernd Coumanns und weist darauf hin, dass die junge Truppe erst jüngst in einem Gespräch mit der neuen Bildungsministerin Ute Schäfer viel Unterstützung für ihre Forderungen gefunden habe.