Für den Frieden auf die Straße gegangen

Die Schülersprecher der drei weiterführenden Bedburger Schulen

Marcel Robertz hatte auf seine gelbe Sonnenbrille ein Friedenszeichen gemalt. Seine Gesinnung für den Frieden zeigte der Bedburger Student mit Humor, bekannte aber ernst: "Die USA wollen einen Krieg gegen den Islam, die Weltherrschaft und belügen die Völker. Bush ist ein verbrecherischer Diktator." Und Politikstudent Marcel Peusquens: "Wenn die USA wirklich Terror bekämpfen wollten, würden sie ihren 500 Milliarden Dollar fassenden Wehretat humanitär verwenden."

Auf den wenigen, großen Transparenten der 350 Friedensaktivisten gab es keine antiamerikanischen Parolen zu lesen. Stefan Froitzheim (12) und seine Altersgenossen Kevin Fauler und Markus Speck etwa hatten Schilder mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg – Für Frieden" gefertigt.

Liedermacher Konradin, einer der Mitinitiatoren der Demonstration, sang bei der Auftaktkundgebung auf dem Bedburger Marktplatz Lieder für den Frieden. Bedburgs früherer Bürgermeister Hans Schmitz (SPD), der selbst in Kriegsgefangenschaft gewesen war, erinnerte an die mahnenden 440 Soldatengräber in Bedburg. "Die Welt hat für das Treiben der Amerikaner kein Verständnis. Wir kennen Bombennächte, haben von den Bomben auf den Irak aber keine Vorstellung", sagte der ehemalige Bürgermeister.

Zu der Demonstration auf gerufen hatten neben Konradin die beiden Bedburger Kirchengemeinden, die Parteien SPD, Bündnis 90/Grüne und FDP, der Stadtjugendring, der Ausländerbeirat und die Gewerkschaften. Einzig die CDU war nicht im Boot. Ihr Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Matthias Heinen, war dennoch erschienen und sagte der Werbepost, auch er stehe den USA "skeptisch" gegenüber.

"Es ist schwer, an Informationen zu kommen", so Heinen, der auch "Plakate gegen Hussein" forderte. Bedburgs Ortsvorsteher Dr.Georg Kippels (CDU) nannte als Grund für die Absage seiner Partei, man habe sich "unter Zugzwang gefühlt". Organisatorin Birgit Kunold betonte, die Demonstration sei "absolut unpolitisch und spontan." "Ich unterstütze die Politik des Papstes", erklärte der katholische Pfarrer Christian Hermanns. Sein evangelischer Kollege Gebhard Philipps sagte, er verurteile einen "Angriffskrieg". "Die Inspekteure waren auf einem guten Weg."

Nach dem Auftakt auf dem Marktplatz, bei dem Bedburger Schülersprecher und Grundschüler auf das Leid der Kinder und Soldaten aufmerksam machten, zogen die Friedensdemonstranten zur evangelischen Kirche. An dem ökumenischen Gottesdienst nahmen auch Muslime teil.