Bedburg rein, Erftstadt raus?

„Wir Dürener haben von Anfang an gesagt, dass wir Bedburger gerne an den Erftkreis zurückgeben“, meldet sich der Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan aus dem Nachbarkreis zur Wort. Nietan, Unterbezirksvorsitzender in Düren, widerspricht damit auch ausdrücklich seinem Erftkreis-Kollegen Hans Krings. Der hatte am Donnerstag erklärt, Bedburg könne nur im Erftkreis bleiben, wenn Grenzen im Raum Aachen verschoben würden. Das aber sei schwierig, weil die „Fronten dort verhärtet“ seien.

Nietan: „Düren, Aachen und Euskirchen sind in ihren Positionen nicht verhärtet.“ Die genannten Bezirke seien an einer Lösung interessiert, bei der Bedburg im Erftkreis bliebe. Das Grundproblem sei die Größe des Kreises Euskirchen, die reiche nicht zur Bildung von zwei Wahlkreisen, wie es der Innenminister vorschlage. Daher seien Orte aus dem Aachener und Dürener Raum verschoben worden. Ergebnis: Am Ende fehlte Düren die notwendige Zahl von Einwohnern, um den zweiten Wahlkreis zu bilden. Also wurde Bedburg zugeschlagen.

Der Unterbezirk Düren ist der Ansicht, dass die Lösung im Bundestagswahlkreis 93, dem von Helga Kühn-Mengel, liege, gemäß der Faustregel, wonach ein Bundestagswahlkreis zwei Landtagswahlkreise bilden solle. Erftstadt könne bei der Landtagswahl zu Euskirchen zu geschlagen werden. Dadurch könne nicht nur Bedburg im „Gefüge“ bleiben, sondern auch den Dürener blieben eine Reihe von Verschiebungen erspart, so Nietan. Dass der Landesvorstand der NRW-SPD dies nicht so gesehen habe, könne am Düsseldorfer Fraktionsvorsitzenden Edgar Moron liegen – der kommt aus Erftstadt.

Dem widersprach Hans Krings energisch: „Erftstadt gegen Bedburg zu tauschen, ist für uns keine Lösung.“ Der SPD-Vorstand, der am Freitagabend über dieses Thema im Kreishaus beraten hat, strebe eine andere Lösung an. Krings: „Wir wollen überhaupt nichts abgeben.“