Der Bedburger Stadtverbandsvorsitzende Ralf Kunold und der Chef der SPD-Ratsfraktion, Horst Druch, machen Druck: Sie fordern von Unterbezirkschef Hans Krings, er solle dafür sorgen, dass Bedburg in einem Wahlkreis innerhalb des Erftkreises verbleibe und nicht, wie vom Innenministerium geplant, Düren zugeschlagen werde.
Diesen Vorschlag des Innenministeriums hatten die Bedburger rundweg abgelehnt. Auch Krings hatte sich dagegen ausgesprochen und war sich darin mit CDU-Chef Michael Breuer einig.
Die Bedburger Sozialdemokraten hofften vor allem auf den Einfluss des SPD-Landesvorstands. Der sollte es richten. Doch die Sozialdemokraten im Vorstand haben kürzlich, anders als erwartet, gegenüber dem Innenministerium nicht auf eine Änderung der Pläne gedrängt. Das hat die Bedburger stark verärgert und nicht nur gegen Hans Krings, sondern auch gegen den Erftstädter Edgar Moron, Vorsitzender der Landtagsfraktion, aufgebracht. Ohne dessen Namen zu nennen, heißt es in einem Brief an Krings: Diese Entscheidung erscheint uns umso verwunderlicher, da der Erftkreis mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion durchaus prominent im Landesvorstand vertreten ist. Es sei ein Zeichen mangelnden politischen Einflusses, wenn die Interessen des Unterbezirks nicht entsprechend eingebracht werden könnten. Die Stimmung an der Basis sei schlecht, erklären Druch und Kunold, eine Ausgliederung nach Düren ließe die Bereitschaft zum Wahlkampf bei den Mitgliedern auf den Nullpunkt sinken.
Den Erft-Parteichef erinnerten die Bedburger daran, dass seine Aufstellung als Kandidat zum Landtag 1995 seinerzeit nur durch die Unterstützung der Bedburger SPD möglich geworden sei.
Krings beteuert, er habe alles versucht, um Bedburg im Kreis zu halten. Alle Schritte, die ich unternommen habe, sind in enger Abstimmung mit meinem Stellvertreter geschehen. Und das ist Guido van den Berg aus Bedburg. Darüber hinaus sei nicht mangelnder Einfluss, sondern mangelnde Konsensfähigkeit im SPD-Bezirk Mittelrhein über die Zuschnitte der Wahlkreise Ursache für die Misere. Krings sieht nur noch geringe Chancen für eine Lösung zugunsten der Bedburger. Dazu müssten Grenzen von Wahlbezirken im Raum Aachen verschoben werden. Zu große Hoffnungen machte Krings den Parteifreunden allerdings nicht: Die Fronten dort sind verhärtet.