
Offensichtlich gibt es heilige Kühe, stellt SPD-Fraktionsvize Guido van den Berg nach der letzten Mitgliederversammlung der Regio Köln/Bonn und Nachbarn e.V. fest, bei der der Erftkreis Mitglied ist. Aus der Versammlung war der Antrag gestellt worden, dass, wie derzeit die Kommunen allerorts, auch der Regio Verein ein wenig Sparwillen zeigen solle. Auf 10% der jeweiligen Zuschüsse von Kreisen und Städten solle die Regio verzichten, doch dies wurde mehrheitlich in der Regio-Versammlung abgelehnt. Hierdurch wäre für den Kreishaushalt eine Entlastung von 5.779,80 Euro entstanden. Schade, findet Guido van den Berg denn vor Ort in den Kommunen sparen wir an allen Stellen und bei den überörtlichen Beteiligungen des Kreises bleibt alles wie es ist. Der Kreistagsabgeordnete hat zudem festgestellt, dass eine 10%ige Kürzung des Kreiszuschusses die Arbeit der Regio nicht wirklich eingeschränkt hätte, da der Verein in den letzten Jahren immer wieder große Überschüsse erwirtschaftet hatte, die offenbar nicht benötigt wurden. Im Jahr 2003 waren dies 103.285,- Euro; eine 10%ige Kürzung hätte jedoch nur Mindereinnahmen von 40.458,60 Euro für den Verein bedeutet.
Auch mit der Arbeitsplanung des Vereins für das kommende Jahr zeigen sich die Sozialdemokraten im Erftkreis unzufrieden und der SPD-Fraktionsvize stimmte in der Versammlung somit auch gegen die entsprechende Vorlage. Guido van den Berg: Harte Themenfelder werden vernachlässigt und man tummelt sich in weichen Themengebieten. Während in der Planung die künftige Internetgestaltung des Vereins und das Durchführen von Jugendforen für den Regionale-Wettbewerb in sieben Jahren breiten Raum einnimmt, findet sich nichts zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Bildung bzw. Berufsbildung oder verstärkte Koordination der Wirtschaftsförderung. Gerade bei letzteren Themen könnte man durch verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kreisen viel Geld einsparen. Die Sozialdemokraten kritisieren in diesen Zusammenhang, dass bereits im letzten Jahr der Bereich der konkreten Handlungsfelder und Projekte im Budget der Regio um über 157.000 Euro zurückgegangen ist, während der Bereich Öffentlichkeitsarbeit um über 136.000 Euro angestiegen ist. Als einiges konkretes Projekt im Bereich Standortmarketing für 2003 ist ein Stand auf der Immobilienmesse ExpoReal in München im Oktober 2003 vorgesehen. Das reicht uns nicht. Guido van den Berg kritisiert zudem, dass ein Gutachten im Wert von 96.000 Euro der PROGNOS AG zur Optimierung der Arbeit in der Regio den Mitgliedern der Regio-Versammlung nicht zugänglich gemacht wurde: Wir bekommen unsere Informationen in erster Linie aus der Zeitung. Angeblich soll auch PROGNOS massive Kritik an der bisherigen Arbeit der Regio geäußert haben. Es soll aber auch konkrete Vorschläge geben. Wenn man mich nicht ordentlich informiert, kann man der Arbeitsplanung auch nicht zustimmen, so van den Berg.