
In einer Sondersitzung hat sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg erneut mit der möglichen Einrichtung einer Pilssubstratanlage in Grevenbroich-Neurath befasst. Eine solche Anlage würde unmittelbar an der Bedburger Stadtgrenze liegen, und da wollen wir schon ein Wötchen mitreden erklärt SPD-Fraktionvorsitzender Horst Druch.
Von der Bürgeriniative gegen die Anlage in Neurath waren gleich mehrere Vertreter erschienen. Karl-Heinz Dierkes erläuterte den Werdegang des Projektes in den Gremien der Stadt Grevenbroich und worum es sich hierbei konkret handelt. Bei der in Neurath vorgesehenen Anlage soll Pferde- und Hühnermist zu einem Substrat verarbeitet werden. Enorme Geruchsbelästigungen und Verschmutzungen sind zu erwarten, da das Rohmaterial in offenen Lastwagen angeliefert, unter freiem Himmel abgekippt und zum Teil auch offen verarbeitet werden soll. Mittlerweile haben die Gremien der Bedburger Nachbarstadt ihr Einvernehmen zu dem Vorhaben aber zurückgenommen. Dierkes hierzu: Damit sind wir sehr zufrieden, nur mit der Begründung tun wir uns noch etwas schwer. Diese versuchte Siegfried Bongartz, Sprecher der SPD im Planungsausschuß der Stadt Grevenbroich zu erläutern: Uns geht es vor allem darum mögliche Regressforderungen des Betreibers abzuwehren. Wir sind anfänglich davon ausgegangen, dass es sich um einen priviligierten Landwirtschaftlichen Betrieb nach § 35 Baugesetzbuch handelte.
Hierzu gab der Umweltdezernet des Erftkreises Manfred Kohlmann, der auf Einladung des Kreistagsabgeordneten Guido van den Berg hinzugezogen wurde, einige hilfreiche Hinweise. Nach seiner Auffassung handele es sich hierbei um keinen landwirtschaftlichen Betrieb im eigentliche Sinne sondern um ein verarbeitendes Unternehmen: Sie können dass mit einer Kauschuk-Fabrik vergleichen. Kohlmann riet dringend dazu, eine rechtbeständige Ablehnung in Grevenbroich anzustreben und dabei auch die Möglichkeiten des Bundesimissionsschutzgesetzes zu nutzen.
Der stellvertretende Grevenbroicher SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus Krützen zeigte sich dankbar für diese Ausführungen: Wir wollen ja schließlich beides in Einklang bringen: eine rechtsbeständige Lösung in den Gremien von Grevenbroich schaffen und den Willen der Bevölkerung vor Ort umsetzen.
Abschließend stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch noch einmal fest, dass die Bedburger Sozialdemokraten eindeutig gegen dieses Vorhaben sind und auch gegenüber Grevenbroich entsprechende Interessen anmelden werden.