
"Wir haben leider in Düsseldorf nur die
zweitbeste Lösung erreicht, obwohl wir alles versucht haben", versicherte Bürgermeister Willy Harren bei der Bürgerversammlung im Schloss.
Man komme nicht daran vorbei, den Bahnübergang an der Lindenstraße zu schließen. Ansonsten würde sich die Deutsche Bahn AG nicht an den Kosten für den Tunnelbau, der Verlängerung der Südumgehung beteiligen.
"Dieses wichtige Stück nicht zu bauen, wäre ein
Schildbürgerstreich", sagte Harren. Gerne hätte man zusätzlich den Bahnübergang an der Lindenstraße offen gelassen. Aber auch die Hilfestellungen der Landtagsabgeordneten Hans Krings, (SPD) und Willy Zylajew (CDU) hätten nicht den erhofften Erfolg gebracht.
Harren erläuterte, dass die Bahn gerne den Haltepunkt vom jetzigen Bahnhof an die Lindenstraße verlegen möchte.
"Im Ministerium glaubt man sogar, dass dies die obere Lindenstraße aufwerten wird", sagte er. Am derzeitigen Bahnübergang an der Lindenstraße soll ein Fußgänger- und Radfahrertunnel gebaut werden. Außerdem werde die Bahn den Übergang an der Erkelenzer Straße neu ausbauen.
"Wir haben für die Ratssitzung am kommenden Dienstag entsprechende Beschlüsse vorbereitet", sagte Harren. Die weiteren Maßnahmen wolle man in der Diskussion mit den Bürgern planen, versicherte er.
Edgar Ackermann, zuständiger Fachbereichsleiter, stellte den zeitlichen Rahmen vor. Wenn alles optimal verlaufe, könnten alle Baumaßnahmen Mitte 2006 beendet sein. Erst danach werde der Übergang an der Lindenstraße geschlossen.
Ortsvorsteher Georg Kippels versuchte, noch etwas Hoffnung zu versprühen: "Vielleicht haben wir noch eine Chance durch den langen Zeitablauf." Den Anwohnern der oberen Lindenstraße riet er, sich an den Planungen zu beteiligen.
"Was passiert mit der Germaniastraße?" wollte ein
Anwohner der Sackgasse wissen. Ob sie als
Einbahnstraße an die Erkelenzer Straße angebunden
werde, sei noch unklar, versicherte der Bürgermeister.
Geschäftsmann Albert Gummersbach hält die Schließung des Bahnübergangs für die schlechteste Lösung. In der Verlegung des Bahnhaltepunkts sieht er auch keine Aufwertung der Lindenstraße. Die Schließung des Übergangs sei unumgänglich, meinte Sozialdemokrat Udo Splettstöhser.
Später eine S-Bahn-Linie?
Dass der Tunnel nicht anders finanzierbar sei, hätte man vorher gewusst. Deshalb hätte man früher ehrlicher zu den Bürgern sein sollen.
"Hoffentlich werden jetzt nicht Millionen verbuddelt, und demnächst wird die Bahnstrecke dann stillgelegt", meinten einige Bürger. "Die Bahn wird nicht zig Millionen investieren und dann die Strecke stilllegen", entgegnete Fachbereichsleiter Ackermann.
Dies untermauerte CDU-Mann Hans Schnäpp. Laut
Schnäpp soll die Bahn ab Dezember stündlich von
Bedburg nach Köln fahren. Die Strecke Horrem-Neuss
werde später gar als S-Bahn-Linie ausgebaut.
Der Freie Demokrat Jürgen Mitter wollte wissen, wie großdie Belastungen in den anderen Bereichen nach denUmbaumaßnahmen werden. "Das kann man jetzt nochnicht sagen", meinten Harren und Ackermann.
Sicherlich werde es zu einer Umverteilung kommen. Man könne es nicht jedem recht machen. Darauhin forderte SPD-Fraktionschef Horst Druch erneut ein
Gesamt-Verkehrskonzept für Bedburg