Wird die stellvertretende Bürgermeisterin übergangen?

Der Rat der Stadt Bedburg hat nach den letzten Kommunalwahlen Herrn Norbert Michels (CDU) als ersten ehrenamtlichen stellvertretenden Bürgermeister und Birgit Fiona Kunold als SPD-Fraktionsmitglied als zweite ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeisterin gewählt.

Bisher hat Herr Bürgermeister Harren Frau Kunold jedoch sehr selten "eingesetzt" und als seine Stellvertreterin zu Terminen geschickt. Die wenigen Termine, die ich bisher für ihn wahrnehmen sollte, waren fast ausschließlich "Außentermine", wie etwa in Euskirchen oder Frechen, was bis zum heutigen Tage kommentarlos von Frau Kunold hingenommen wurde. Nunmehr habe die SPD-Frau rein zufällig im Verlaufe eines Telefonates mit einer Mitarbeiterin bei der Stadt Bedburg erfahren, dass Herr Bürgermeister Harren offensichtlich im Falle seiner Verhinderung nicht zunächst auf seine beiden Stellvertreter zurückgreift. Im besagten Fall sollte der Kirdorfer Ortsvorsteher Herr Gerards, der Mitglied der CDU-Ratsfraktion ist, zum 80. Geburtstag einer Bedburger Bürgerin einen Blumenstrauß versehen mit den besten Wünschen des Bürgermeisters, des Rates und der Verwaltung der Stadt Bedburg überreichen. Die Mitarbeiterin wunderte sich am Telefon angesichts dieser merkwürdigen Konstellation und meinte selber, dass lediglich Herr Michels informiert werden sollte, sofern Herr Ortsvorsteher Gerards nicht erreichbar sei.

Birgit Kunolde findet dieses Verhalten von Herrn Bürgermeister Harren sehr befremdend und enttäuschend: "Mir ist bekannt und ich unterstütze ausdrücklich, dass Herr Bürgermeister Harren sehr viele Termine selber wahrnimmt, es darf jedoch nicht vorkommen, dass ein vom Rat gewählter Vertreter vollkommen übergangen wird und stattdessen die Vertreter lediglich nach dem Parteibuch ausgesucht werden. Die Funktion des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter ist nach der Gemeindeordnung die Repräsentation des Rates, zu dem meines Wissens nicht nur die CDU-Fraktion gehört. Durch die momentane Praxis in Bedburg wird die zweitgrößte Fraktion des Rates der Stadt Bedburg missachtet, was jedenfalls mit meinem Demokratieverständnis nicht vereinbar ist. Ich habe mich im Erftkreis bei anderen "Bürgermeistervertreter -Kollegen" umgehört und nach ihren Erfahrungen erkundigt. Erfreulicherweise konnte keiner über vergleichbare Verhältnisse berichten, so dass nicht überall nur durch die Parteibrille geblickt wird."

BVirgit Kunold wird nun Herrn Bürgermeister Harren persönlich um ein Gespräch bitten, damit diese Angelegenheit besprochen werden kann.