
In der vergangen Woche fand das lange angekündigte Treffen zwischen dem NRW-Verkehrsstaatssekretär Jörg Hennerkes mit den Landtagsabgeordneten Hans Krings (SPD) und Willy Zylajew (CDU) statt. Die Abgeordneten aus dem Erftkreis wollten nochmals die rechtlichen Möglichkeiten für eine Offenhaltung des Bahnübergangs Lindenstrasse erörtern. Viele neue Erkenntnisse wurden dabei nicht gewonnen, jedoch kam das Land der Stadt Bedburg insoweit entgegen, daß es keinen zeitlichen Druck für die Schließung ausüben wolle. Die Bedburger könnten zunächst die Untertunnelung zwischen Real-Markt und Adolf-Silverberg-Strasse bauen und müssten danach erst ihre Vertragsvereinbarungen gemäß Eisenbahnkreuzungsgesetz erfüllen. Bedburgs SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch hierzu: "Wir sind Hans Krings und Willy Zylajew für ihre Initiative dankbar, da die Entscheidung des Landes uns einen zeitlichen Spielraum gibt. Der Bau der Südumgehung wird vom Land gesichert und es liegt nun an uns, in Bedburg eine alternative Finanzierung zu suchen, die beides möglich macht: den Bau des Tunnels und die Offenhaltung des Bahnübergangs." Der SPD-Fraktionsvorsitzende verweist in diesem Zusammenhang auf eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Stadt Bedburg und dem Erftkreis, in der diese Variante bereits 1999 berücksichtigt wurde. Demnach wurde es der Stadt Bedburg schon damals offengelassen, die Untertunnelung auch bei Offenhaltung des Bahnübergangs zu bauen. Jedoch würden bei dieser Variante die Mehrkosten durch die Stadt getragen werden müssen.
Der Bedburger SPD-Vorsitzende Guido van den Berg macht deutlich, daß sich seine Partei an keiner "Verschleppungstaktik" beteiligen werde: "Wir haben die Befürchtung, daß die CDU offenbar den Bau der Südumgehung nach Eisenbahnkreuzungsgesetz beschließen möchte und die damit verbundene Schließung des Bahnübergangs Lindenstrasse aber erst nach der nächsten Kommunalwahl 2004 durchführen will. Es besteht die Gefahr, daß die Geschäftsleute in der Lindenstrasse erneut betrogen werden." Die Sozialdemokraten stellten klar, daß sie keine Beschlüsse mehr mit tragen werden, deren Geschäftsgrundlage die Schließung des Bahnübergangs seien.
SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch: "Wir fordern den Bürgermeister auf jetzt eine alternative Finanzierung gemäß der Verwaltungsvereinbarung von 1999 aufzustellen. Die Südumgehung mit Tunnel muß fertiggestellt werden, damit die Menschen in Blerichen Verkehrsentlastungen bekommen, und der Bahnübergang Lindenstrasse muß langfristig gesichert werden, damit die Existenz der Geschäftsleute in der Lindenstrasse nicht weiter gefährdet wird. Eine Scheinlösung, die die CDU nur über die nächste Kommunalwahl rettet, hilft nicht weiter."