Mit großer Sorge sieht die SPD den in der letzten Ratssitzung beschlossenen Umbau des Bedburger Marktpatzes. Die CDU war zwar dem langjährigen Ansinnen der SPD gefolgt, den Marktpatz aufzuwerten und den Parkplatz-Verkehr rund um den Brunnen zu unterbinden aber die neue Parkplatzanordnung birgt nach Ansicht der Sozialdemokraten große Gefahrenpunkte für Fußgänger und Radfahrer. In Queraufstellung sollen links und rechts vom Brunnen künftig enge Parktaschen im gesetzlich gerade noch zulässigen Mindestabstand entstehen. Zudem werden die Parklätze links und rechts in unterschiedlicher Richtung ausgerichtet. Der verkehrspolitische Sprecher der Bedburger SPD-Fraktion Guido van den Berg hierzu: "Das bedeutet, daß die Autos künftig über der gesamten Fahrbahn zwischen Brunnen und Rathaus rangieren müssen, um in die engen Parkbuchten zu gelangen. Der Fußgänger- und Radfahrerverkehr wird nur schwer einzusehen sein. Das bedeutet, daß der Marktplatz zum Gefahrenpunkt für Fußgänger und Radfahrer wird." Der Kreisverkehrsingeneur des Erftkreises hat gegen diese Planungen ebenfalls erhebliche Bedenken, hatte diese dann aber genehmigt.
In der Ratssitzung versuchte SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch nochmals die Ratsmitglieder davon zu überzeugen, daß eine Längstaufstellung von Parkplätzen wie im restlichen Verlauf der Friedrich-Wilhelm-Strasse wesentlich sicherer für alle Verkehrsteilnehmer ist. Der Baufachmann Horst Druch hatte in der Sitzung sogar nachgewiesen, daß man mit der Längstaufstellung die selbe Anzahl von Stellflächen erzielen kann wie bei der Queraufstellung. Host Druch: "Leider hat die CDU jedoch auf ihrem Beschluß beharrt."
Den Kommentar von Bürgermeister Harren, man könne die Queraufstellung ja auch erst mal als Probephase ansehen, hielt die SPD-Fraktion für verantwortungslos. SPD-Ratsmitglied Guido van den Berg: "Sollen wir etwa erst warten bis der erste Unfall passiert ist. Alle sehen doch jetzt schon, daß diese Planung Gefahrenpunkte schafft."
Die Gestaltung des Marktpatzes ist bereits seit Jahren Streitpunkt zwischen CDU und SPD. Die Sozialdemokraten hatten Anfang der 90er Jahre der Platz umgestalten lassen, einen Brunnen installiert und den Autoverkehr verbannt. Als die Christdemokraten ab Mitte der 90er Jahre die Mehrheit im Stadtrat stellten wurden Parkplätze auf dem Marktplatz installiert. Ein Antrag der SPD, diese Parkplätze wieder abzuschaffen und auf dem Platz einen Wochenmarkt zu installieren wurde noch im vergangen Jahr von der CDU abgelehnt. Nun beugte sich die CDU dem Willen vieler Geschäftsleute und insbesondere des Werbekreises, die den innerstädtischen Platz ebenfalls aufwerten wollten und man beschloss die Parklatzumfahrung rund um den Brunnen wieder abzuschaffen. Die aber nun gewählte Anordnung der Parkplätze gibt erneut Anlass zum Streit. Die SPD hofft, daß die CDU ihren Plan erneut überdenkt, bevor es Unfällen am Marktplatz kommt.