Die SPD-Fraktion hat beantragt, dass bei der Benennung der Haupterschliessungsstraße im neuen Bebauungsgebiet im Kasterer Westen den Namen des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Kaster, Franz Vosen, tragen soll.
Franz Vosen hatte eine bewegte Lebensgeschichte. Er wurde 1902 geboren und arbeitete als Vorarbeiter im Martinswerk Kenten. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten in der KPD wurde er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verfolgt und verhaftet. Nach 1945 war er wieder in der Kommunalpolitik aktiv und wurde von den britischen Besatzungsbehörden zum Mitglied des Rates ernannt und bald darauf im September 1946 vom Rat zum Bürgermeister der Stadt Kaster gewählt. Die Ablehnung der KPD, sich in der Sowjetunion für die Freilassung der deutschen Kriegsgefangenen einzusetzen, bewogen ihn, zwischen 1947 und 1948 die KPD zu verlassen, und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beizutreten. Bis zur Eingemeindung von Epprath, Morken und Harff im Jahre 1956 blieb er Bürgermeister von Kaster und engagierte sich noch bis 1974 als Ratsmitglied in der Kasterer Kommunalpolitik. Er trug seinen Teil dazu bei, dass die Kriegsschäden bald wieder behoben wurden und das Kaster nicht dem Braunkohlentagebau weichen musste.
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Guido van den Berg: "Mit der Straßenbennenung der Haupterschliessungsstraße in Franz-Vosen-Allee wollen wir, an sein Wirken in den schweren Jahren der Nachkriegszeit erinnern und seine Arbeit beim Aufbau demokratischer Strukturen in der Kommunalpolitik würdigen."