SPD will Offenhaltung des Bahnübergangs Lindenstraße prüfen

Bahnübergang Lindenstrasse

Seit einigen Wochen werden die Stimmen aus der Bedburger Innenstadt immer lauter, die eine Offenhaltung des Bahnübergangs Lindenstraße fordern. Eine Bürgerinitiative hat sich zwischenzeitlich gebildet und wirbt mittlerweile gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft L361n für den Erhalt des Übergangs Lindenstraße.

Die SPD-Fraktion hat nun zum 19.06.2001 eine Sondersitzung des zuständigen Fachausschusses für Umwelt und Verkehr beantragt. Die Sozialdemokraten fordern die Erarbeitung eines umfassenden Verkehrskonzeptes für Bedburg. Ferner soll nach dem Willen der SPD nochmals überprüft werden, ob der Bahnübergang Lindenstraße offen bleiben kann. Im von der SPD-Fraktion eingebrachten Beschlußvorschlag heißt es: "Die Verwaltung wird beauftragt, zu überprüfen, ob zwischenzeitlich Möglichkeiten bestehen, den Bau der Unterführung im Bereich der Südumgehung vorzunehmen und eine Offenhaltung des Bahnübergangs Lindenstraße zu erreichen."

"Das in unserem Beschlussvorschlag formulierte Anliegen entspricht dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt" erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch: "Wir möchten wie schon in der Vergangenheit alle Möglichkeiten ausschöpfen, die eine Offenhaltung des Übergangs Lindenstraße eventuell möglich machen."

Die SPD-Fraktion hat vor der letzten Kommunalwahl deutlich gemacht, daß sie gegen eine Schließung des Bahnübergangs an der Lindenstraße ist, sie jedoch keine andere realistische Finanzierung für das Projekt Südumgegung sieht als die Variante nach Eisenbahnkreuzungsgesetz.

Anders hatte sich die CDU-Fraktion vor der Kommunalwahl geäußert. Erst nach der Kommunalwahl hat die CDU-Fraktion dann ihr Versprechen, die Unterführung nötigenfalls mit Eigenmitteln zu finanzieren, fallengelassen. Die CDU schloß sich der Einschätzung der SPD-Fraktion zum Thema Eisbahnkreuzungsgesetz an. Eine Schließung des Übergangs Lindenstraße wurde im Stadtrat beschlossen.

"Da sich nunmehr große gesellschaftliche Gruppen für den Erhalt des Übergangs aussprechen, wollen wir nochmals überprüfen, ob es nicht doch eine Lösung gibt, die sowohl die Errichtung des letzten Abschnitts der Südumgehung und die Offenhaltung des Bahnübergangs möglich macht" so SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch.

Bedburgs SPD-Stadtverbandsvorsitzender Guido van den Berg ergänzt: "Unsere Hoffnung durch den Umstand gestützt, daß auch die Aktionsgemeinschaft L361n, der auch ein prominenter Bedburger CDU-Stadtverordnete angehört, jetzt gemeinsam mit der Bürgerinitiative zur Offenhaltung des Übergangs Lindenstraße diese Position vertritt."

Zur Erarbeitung eines von der SPD geforderten umfassenden Verkehrskonzeptes für Bedburg erklärt Guido van den Berg: "Um nicht ständig einzelne Maßnahmen isoliert zu erörtern, wie zum Beispiel den CDU-Vorschlag, die Germaniastraße zu öffnen oder eine Verbesserung der Verkehrssituation auf der Wiesen- und Klosterstraße, halten wir die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für Bedburg für notwendig. Wir brauchen ein Konzept, welches sämtliche zur Verfügung stehende Daten, einschließlich der auf der Grundlage des im Kreis entwickelten Verkehrskonzeptes, berücksichtigt. Ebenso ist eine rasche und direkte Verbindung der westlichen Stadtteile in Richtung Autobahn anzustreben."

In diesem Zusammenhang kann nach Ansicht der Sozialdemokraten untersucht werden, wie eine Verkehrsführung realisiert werden kann, die Wohnbereiche nachhaltig entlastet und vom Durchgangsverkehr befreit. "Vorstellbar ist eine Umgehungsstraße in Form eines Ringes um Bedburg, der unter Berücksichtigung der L 361n mit der bereits vorgesehenen Zufahrt zwischen Blerichen und Glesch sowie einer Weiterführung auf der Trasse der Bandanlage in Richtung Autobahn entstehen könnte" so SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch. Bergheim und Elsdorf sollten nach Meinung der SPD als Nachbarkommunen in die Konzeption mit eingebunden werden.

Guido van den Berg: "Für uns ist aber auch wichtig, daß endlich dargestellt wird, wie durch eine zukunftsgerichtete Verkehrsführung die Bedburger Innenstadt nachhaltig in ihrer Bedeutung gestärkt werden kann. Dazu zählt zum Beispiel die Möglichkeit einer Bahnhofsverlegung sowie die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt für Fußgänger und Radfahrer." Die Entwicklung einer solchen Gesamtplanung ist aus Sicht der SPD-Fraktion überfällig, sie müsse Grundlage der weiteren Verkehrspolitik für Bedburg sein.

Aus Sicht der Sozialdemokraten ist im Rahmen der Sondersitzung des Fachausschusses am 19.06.2001 auch den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative zum Erhalt des Bahnübergangs nach Wunsch das Wort zu erteilen.