Bahnhofsverlegung wird geprüft

Auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Klaus Lennartz fand heute morgen ein Erörterungstermin im Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes NRW in Düsseldorf statt. An diesem Gespräch nahmen Ministerialrat Wolfgang Wever, die Bahnhofsmanager Peter Grein und Elmar Heinrichs, der Landtagsabgeordnete Hans Krings, der Bedburger SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Druch, der Kreistagsabgeordnete Guido van den Berg sowie der Fachsbereichsleiter Edgar Ackermann für die Stadt Bedburg teil.

Gemeinsam wurden verschiedenen Modernisierungsoptionen für den Bedburger Bahnhof erörtert. Insbesondere wurde klar, daß mit einer Landesförderung nur zu rechnen ist, wenn eine behindertengerechte Lösung gefunden wird. Diese Planungen sehen vor, das bestehende Bahnhofsgebäude vollständig vom neuen Bahnhofsbetrieb abzukoppeln und mit Rampen zum Busbahnhof bzw. zum Pendlerparklatz an der Adolf-Silverberg-Straße zu erschließen. "Das würde im Bereich des heutigen Bahnhofs beträchtliche Investitionen in Form eines Aufzuges für den bestehenden Mittelbahnsteig bedeuten" stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Druch fest. Die Unterhaltung eines solchen Fahrstuhls sei zudem sehr kostenintensiv und die Frage, ob man die Verschmutzubgsprobleme in den Griff kriegen könnte, sei weiterhin ungeklärt

Bedburgs SPD-Stadtverbandsvorsitzender Guido van den Berg schlug daher vor, den Bahnhof komplett um etwa 600 Meter zu verlegen und einen neuen Haltepunkt in Höhe des zu schließenden Bahnübergangs Lindenstraße einzurichten. "Hier wird nach Schließung des Bahnübergangs ja bereits eine behindertengerechte Fußgänerunterführung entstehen, so daß man diese gleichzeitig für einen neuen Bahnhaltepunkt mitnutzen könnte" so der Bedburger SPD-Vorsitzende. Es wurde festgestellt, daß eine Unterführung in diesem Bereich mehr unter "sozialer Kontrolle" stehe und daher auch mit weniger Verschmutzungen zu rechnen sei. Neue Bahnsteige an der Adolf-Silverberg-Straße und an der Bahnstraße könnten zwei Gleise erschließen und insgesammt den Eingangsbereich zur Bedburger Innenstadt aufwerten. Notwendig würde auch eine Verlegung der bestehenden P+R-Anlagen, wodurch eventuell teilweise Zuschußmittel zurück zu zahlen sein könnten. Jedoch besteht im Bereich der Lindenstraße ausrechend Raum, um hier ein Ersatzangebot zu schaffen.

Ministerialrat Wolfgang Wever stellte klar, daß das Land Mittel aus dem 344 Milllion-Mark Programm für eine eventuelle Verlegung des Bahnhofes bereitstellen würde. Notwendig hierfür ist aber zunächst eine interne Untersuchung der Bahn, ob betriebstechnisch eine Verlegung an die Lindenstraße möglich ist. Die Deutsche Bahn AG erklärte sich bereit, die notwendige Beurteilung hierfür bis März zu veranlassen.

Guido van den Berg ist zuversichtlich: "Auch für die Deutsche Bahn AG würde eine Verlegung Vorteile bringen, da man die ja die Kosten für die Unterhaltung einer eigenen Fußgängerunterführung einspart." Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, daß man diese Verlegung nun als erstes überprüfen will. Horst Druch: "Das wäre die beste Lösung für ein attraktives Bahnangebot in Bedburg und für eine städtebauliche Aufwertung der Innenstadt. Das Anlegen von neuen Parkplätzen an der Lindenstraße würde zum einen die bisherigen P+R-Anlagen ersetzten aber auch die Geschäfte auf der Lindenstraße stärken. Wir würden ein neues und attraktives Einfallstor in die Bedburger Innenstadt schaffen."

Bereits im März soll das nächste Treffen stattfinden, um eine mögliche Bahnhofsverlegung auch in das bestehende Verfahren zum Bau der Unterführung Südumgehung (K37n) einzupassen.