Bericht des KÖLNER-STADT-ANZEIGER
Von Anja Musick, 23.01.2001
Die geplante Schließung der Postfiliale in Kaster will der SPD-Ortsverein verhindern. Wie Vorsitzender Bernd Coumanns mitteilt, sollen nun Unterschriften gesammelt werden. Die Post will nämlich die Filiale an der Adenauerstraße noch in diesem Jahr durch einen Postshop ersetzten. Wann genau, steht noch nicht fest. Der Shop soll in einem Einzelhandelsgeschäft in Kaster eingerichtet werden. Durch die längeren Öffnungszeiten verbessere sich die Situation für die Kunden, heißt es bei der Post.
Daran glaubt die SPD nicht. "In einer Postfiliale, die alle Dienstleistungen anbieten soll, ist qualifiziertes Personal erforderlich. Es ist daher fraglich, ob zum Beispiel bei Postgirogeschäften der erforderliche Datenschutz gewährleistet werden kann", meint die stellvertretende Vorsitzende Wilma Brings. Es sei eher zu befürchten, dass nicht mehr alle Dienstleistungen angeboten werden könnten. Postkunden müssten vielleicht sogar die Pakete in Bergheim abholen. "Für ältere und nicht motorisierte Bürger ein untragbarer Zustand, insbesondere wegen des schlechten Angebots im öffentlichen Personennahverkehr."
Dass der Kundenandrang zurzeit in Kaster nicht bewältigt werde, liege an dem fehlenden Personal, sagt die SPD. Denn von drei Schaltern seien höchstens zwei besetzt, meistens sogar nur einer.
Die Sorgen der SPD teilt allerdings Dieter Pietruk von der Pressestelle der Post AG in Düsseldorf nicht: Der Service der Post werde ohne Einschränkung in dem Partnerbetrieb aufrecht erhalten, versichert er. Pakete könnten auch weiterhin abgegeben und abgeholt werden. Darüber hinaus liefe das nach wie vor "sichere Postgirogeschäft" weiter. "Dieses Konzept funktioniert seit vielen Jahren in vielen anderen Städten, warum sollte es ausgerechnet in Kaster nicht hinhauen?" Tatsächlich gebe es in Kaster ein großes Personalproblem, bestätigt Pietruk. Das habe in der Vergangenheit immer wieder zu Beschwerden geführt. Deswegen habe man auch handeln müssen, meint der Post-Sprecher. Man habe immer wieder Leute gesucht, es sei aber schwierig, geeignetes Personal zu finden. Doch letztlich seien alle Sorgen unbegründet. Für den Kunden bedeute die Umstrukturierung eine "große Verbesserung".