Gründung von „red net“

Guido van den Berg, Martin Bornträger und Jochen Ott

Die Initiative "red net" ist ein Zusammenschluss junger Menschen, die dazu beitragen möchten, die SPD der Jugend attraktiver zu präsentieren. "red net" ist keine Parteigliederung oder Arbeitsgemeinschaft der SPD und kein Konkurrent der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, vielmehr sollen gemeinsam mit den Jusos neue Zugänge zur Politik eröffnet werden.
"red net" will mit ungewöhnlichen Aktionen das Interesse Jugendlicher an Politik und SPD wecken. Das aktive Zugehen auf junge Menschen im Rahmen ihrer Lebensanforderungen und Freizeitgestaltung charakterisiert den Geist von "red net". Dies wird erreicht durch Aktionen, bei denen Sport, Musik oder Unterhaltung im Vordergrund stehen und die Vielfalt jugendlicher Lebens-, Musik- und Modestile ansprechen.
Die Gründungskonferenz von "red net" fand am 9. und 10. Dezember in Berlin statt. Eingeladen waren SPD-Mitglieder und Nichtmitglieder, die Initiative zu unterstützen und mitzumachen. Mit dabei war der Bedburger SPD-Stadtverbandsvorsitzende Guido van den Berg. Praktisches Ziel der Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus war es, junge Menschen für Demokratie und auch für Parteien und Politiker zu gewinnen sowie ihnen Wege des Mitmachens und Mitgestaltens bei und in der SPD aufzuzeigen. Die Initiatoren wollen ein Netzwerk von "red net"-Aktivistinnen und -Aktivisten aufbauen und damit auch den Bundestagswahlkampf 2002 beeinflussen. Dabeigeht es um die Fähigkeit, die Sprache der Jugend zu sprechen und sich auf gleicher Augenhöhe zu begegnen.

Franz Müntefering (SPD-Generalsekretär) anlässlich der Gründungskonferenz von "red net": "red net" – ein neues Aktionselement im SPD-Jugendprojekt. Die Parteireform zeigt Wirkung. Ein neues Aktionselement bereichert das SPD-Jugendprojekt. Mehr als 100 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet gründen an diesem Wochenende die Initiative red net. Sie ist aus den guten Erfahrungen der letzten Jahre mit jungen Kampagnenteams erwachsen. Ein zentrales Motiv für meine Vorschläge zur Modernisierung der SPD ist die Partei stärker zu öffnen für das, was sich in der Gesellschaft tut. Eine Vielzahl von Lebensstilen hat sich entwickelt. Die Gesellschaft ist bunter und in sich differenzierter geworden. Politik braucht neue Ansätze, um darauf zu reagieren.
Die Distanz zwischen Politik und Jugendlichen hat sich vergrößert. Alle sozialwissenschaftlichen Studien bestätigen das. Die SPD stellt sich dieser Herausforderung. Im Frühjahr hat der SPD-Parteivorstand ein mehrjähriges Jugendprojekt gestartet, dass auf allen politischen Ebenen Politik für Jugendliche zum Thema macht. Die Initiative "Chancen für die Jugend" will jungen Menschen und ihren Organisationen mehr Beteiligung an den gesellschaftlichen Chancen ermöglichen. Wir gehen auf Jugendliche zu. Für viele Jugendliche sind Politik und Parteien "out", aber trotzdem ist gesellschaftliches Engagement "in".
Demokratie braucht Partei. Partei zu nehmen, dazu sind Jugendliche auch heute bereit. "red net" fordert heraus. "red net" geht aktiv auf junge Menschen zu und holt die Jugendlichen ab und lädt zur gemeinsamen Aktion bei Sport, Musik und Unterhaltung ein. Ziel der Initiative ist es, bundesweit über dieses aktionsorientierte Netz junge Teams zu etablieren, die über aktions-, freizeit- oder erlebnisorientierte Angebote zusätzliche Zugänge für junge Menschen eröffnen und sie für die Politik begeistern und interessieren Auch für das Mitmachen und Mitgestalten.
Damit es keine Missverständnisse gibt: Die Jugendinitiative "red net" ergänzt das Politik- und Aktionsangebot der Sozialdemokratie. Einzige Jugendorganisation der SPD bleiben die Jusos. "red net" ist ein zusätzliches und besonderes Aktionselement. Es gibt nicht nur das eine Patentrezept, um junge Leute anzusprechen und ihnen politische Aktivitäten zu ermöglichen. "red net" ist eine willkommene Verstärkung.

Matthias Machnig (SPD-Bundesgeschäftsführer)anlässlich der Gründungskonferenz von "red net": Das Jugendprojekt "Chancen für die Jugend" ist ein mehrjähriger Arbeitschwerpunkt des SPD-Parteivorstands. Die SPD-Jugendinitiative wird jungen Menschen mehr Beteiligung ermöglichen, an der sozialdemokratischen Programmdebatte, an lokalen Projekten, vor allem aber gesellschaftliche Chancen. Seit Anfang 2000 verbinden Jugendliche mit der SPD wieder verstärkt und neuerdings auch wieder mehrheitlich Kompetenzen und Leistungen. Wir haben im Juni 2000 einen breitgefächerten Informationsaustausch mit Jugendorganisationen begonnen.
Mit der Initiative "red ne" ergänzen wir unser Politikangebot um ein kreatives Aktionselement. Wir bewegen uns auf jugendliche Lebenswelten zu und bauen Brücken zwischen Jugendlichen und Politik.